Darf bei keinem Herbstfest im Naturzentrum fehlen: das obligatorische Apfeltrotten. Foto: Mutz

Im Naturzentrum ist vor allem die Kreativität von Kindern gefragt / Viele Hundert Besucher

Zum achten Mal ist am Sonntag das gemeinsame Herbstfest des Naturzentrums Rheinauen und dem Verein "Einfach helfen" über die Bühne gegangen. Jung und alt kamen auf ihre Kosten.

Rust. Nachdem der Sonntagvormittag noch trist und kalt war, zeigte sich zur Eröffnung des Fests um 13 Uhr die Sonne, als hätte man sie bestellt. So dienten die vorsorglich aufgestellten Pavillons nicht dem Schutz vor dem Regen, sondern als Sonnenschutz. "Es ist der Lohn der Arbeit von rund 50 ehrenamtlichen Helfern" sagte Mauritia Mack, Vorsitzende von "Einfach helfen".

Nicht nur zu ihrer Freude kamen wieder viele Hundert Besucher. Das Programmangebot für Kinder zeichnete sich besonders durch kreatives Mitwirken aus. In der Holz- und Naturwerkstatt wurde gebastelt, unterm Fallschirm bei der Erlebnis-Pädagogik Popcorn über dem offenen Feuer zubereitet und aus bunten Kürbissen wurden Gesichter geschnitten. Mädchen ließen sich beim Kinderschminken schöne Ornamente auf die Wangen malen. Etwas versteckt am Ende des Allmendsees begeisterte Falkner Axel Haas die Besucher mit Flugvorführungen seiner Greifvögel.

Kunstfreunde kamen mit der Fotoausstellung "Wildvögel" von Wolfgang Speer aus Emmendingen im Naturzentrum auf ihre Kosten. Der 65-jährige Naturfotograf stellte seine Bilder nicht zum ersten Mal im Rheinauen-Zentrum aus. Seit vielen Jahren zieht es Speer in die Natur, zuerst waren es Schmetterlinge, die ihn faszinierten, dann kamen Vögel dazu. Mit der digitalen Fotografie wuchs seine Leidenschaft, ließ er wissen.

Die Verpflegung beim Fest war herbstlich und klassisch badisch. Zum Mittagessen gab es Kartoffelsalat, Kürbissuppe und Zwiebelkuchen. Alles war für einen perfekten Spätsommersonntag gerichtet. Zum Nachmittagskaffee im Rheinauenzentrum lockte auch eine riesige Auswahl von selbst gebackenen Kuchen. 36 davon kamen wie die Jahre zuvor von der Familie Mayer aus dem Kinzigtal. Die Familie ereilte 2010 durch den Tod der Frau und der Mutter von vier Kindern ein schwerer Schicksalsschlag. Da war es der Verein "Einfach helfen", der den Vater mit den vier Kindern unterstützte. Seit diesem Zeitpunkt organisiert die Familie zweimal im Jahr in Hausach für den Verein eine Kuchenspendenaktion, so auch am Sonntag für das Herbstfest.

Der Klimawandelgarten – heute wohl aktueller als jemals zuvor – bot sich danach zum Verdauungsspaziergang an. Neben der Erholung konnte man dort auch die Sinne zum Thema Natur und Umwelt schärfen. Ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war dabei der Aufstieg auf den Aussichtsturm, der den Blick weit über Rust hinaus freigab.

Zum festen Bestandteil des Herbstfests gehört auch das Apfelsafttrotten, das vom stellvertretenden Bürgermeister Karl-Heinz Debacher und Mauritia Mack gestartet wurde. Danach durften die Kinder an die Saftpresse. Das Fest war wieder ein Erfolg, auch wenn am späten Nachmittag dunkle Wolken die Sonne verdeckten.

INFO

Mit Erlös wird Gutes getan

Der Erlös des Herbstfests kommt dem Verein "Einfach helfen" zugute, der 2008 mit dem Ziel gegründet wurde, Menschen in schwierigen Notlagen schnell und unkompliziert zu helfen. Jeder einzelne Fall werde individuell auf seine Hilfsbedürftigkeit hin geprüft und erschöpfe sich nicht nur in finanzieller Unterstützung, bemerkte Vorsitzende Mauritia Mack am Rande des Herbstfests.