Die Europalinde vor dem Ruster Rathaus wurde 1984 gepflanzt. Ihre Tage sind gezählt. Foto: Mutz

Sanierung zwingt zu Fällung / Schüler kommen weiter per Taxi

Rust. Im Rahmen der Sanierung des Ruster Rathauses und der Neugestaltung des Rathausumfelds muss die 33 Jahre alte Europalinde weichen, wie auch sämtliches Gehölz um das Rathaus herum. Dies gab Bürgermeister Kai-Achim Klare bei der Sitzung am Montag bekannt. Eine Versetzung der Linde sei wegen der Größe nicht angedacht.

Die Linde war am 23. September 1984 anlässlich der Verschwisterungsfeier der damaligen Bürgermeistern Erich Spoth und Xavier Muller aus der Partnergemeinde Marlenheim gepflanzt worden. Mit der Partnergemeinde werde man über eine Ersatzlösung ins Gespräch kommen, versicherte Klare. Würde man die Linde am Standort belassen, würde sie sowohl den Blick zum sanierten Rathaus als auch zu dessen Haupteingang versperren. Ganz abschreiben will sie Karl-Heinz Debacher (SPD) jedoch nicht. Man könnte ein paar Bretter aus dem Baum sägen und eine Europabank daraus fertigen, so sein Vorschlag.

Weiteres Thema der Sitzung war der ÖPNV. Die derzeitige Schülerbeförderung der Klassen fünf und sechs zur Gemeinschaftsschule nach Grafenhausen stößt auch deshalb an ihre Grenzen, weil zwei Landkreise, Ortenaukreis und Emmendingen, zwei Verkehrsverbünde, Tarifgemeinschaft Ortenau (TGO) und Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF), es seit einem Jahr nicht hinbekommen, sie in den ÖPNV einzubinden. Für das auslaufende Schuljahr 2016/17 wurde deshalb für fünf Schüler aus dem nördlichen Breisgau ein Shuttle-Dienst eingerichtet. Der Vertrag mit der Firma Taxi 700 Pflieger aus Herbolzheim läuft zum Schuljahresende aus. Im neuen Schuljahr sind nun 15 Schüler aus dem nördlichen Breisgau nach Grafenhausen zu befördern (Herbolzheim vier, Weisweil fünf, Kenzingen drei, Rheinhausen einer, Wagenstadt zwei).

Da auch eine Bus-Lösung nicht realistisch sei und die Option gemeindeeigener Bus ausscheide, wurde der Shuttle-Dienst aus dem nördlichen Breisgau erneut ausgeschrieben. Von drei angeschriebenen Firmen zeigte lediglich die bisher beauftrage Firma Taxi 700 Interesse.

Der Rat in Rust vergab den Auftrag mit Kosten in Höhe von rund 27 000 Euro, die jeweils zur Hälfte von den Gemeinden Rust und Kappel-Grafenhausen zu erbringen sind. Der Gemeinderat der Doppelgemeinde soll laut Hauptamtsleiter Daniel Kunz bei seiner Sitzung am 7. August sein Okay geben. Im Ruster Haushaltsplan sind 20 000 Euro bereitgestellt. Vom Ortenaukreis werden Zuschüsse in Höhe von 1700 Euro erwartet. Außerdem rechnet man mit Elternbeiträgen von rund 760 Euro. Sammelpunkt des Shuttle-Busses wird der Bahnhof Herbolzheim mit dem Ziel Schule Grafenhausen sein. Wenn die Schulklassen das Rheinauenzentrum in Rust besuchen, wird auch dieses angefahren.

Schüler, die bereits eine Regiokarte eines Verkehrsverbunds besitzen, sollen nicht ein zweites Mal für den Shuttle-Verkehr zur Kasse gebeten werden.