Verdienter Beifall: Nach einem gelungenen Auftritt nehmen US-Dirigent Robert Sheldon und das A-Orchester den Applaus des Publikums entgegen. Foto: Mutz

Junge Blasmusiker begeistern nach Intensivkurs ihr Publikum in Rust / Jugendleiter ausgezeichnet

Rote T-Shirts mit dem Aufdruck "Starke Töne – Toller Sound" haben das Bild im Europa-Park-Dome bestimmt. Das Konzert von mehr als 200 Jugendlichen, organisiert vom Bund Deutscher Blasmusikverbände, beeindruckte aber nicht nur optisch.

Rust. Nach einwöchiger intensiven Probenarbeit in Rust und Kappel boten die Nachwuchsmusiker unter der Leitung der vier Dirigenten Robert Sheldon aus den USA, Markus Frieß aus Rheinhausen, Oliver Grote aus Karlsruhe und Martin Baumgartner aus Endingen in unterschiedlichen Formationen ein am Ende umjubeltes Konzert, das die Zuhörer im voll besetzen Dome mit lang anhaltendem Applaus belohnten.

Frieß setzte mit der Formation "Woodband" die ersten Akzente. Er hatte für die Holzbläser eine heitere Fantasie über die Geschichte von Robin Hood und seinen Freunden komponiert. Die Holzbläser liefern dem Blasorchester dabei einen facettenreichen und schillernden Klang. Baumgartner stand danach mit der Brassband auf der Bühne. Die Blechbläser bilden dabei den Mittelpunkt und entwickelten mit unverwechselbar weichem Sound eine ganz besondere Stimmung. Dies wurde besonders bei "Basilika von San Marco" deutlich. Und bei "Lady Madonna" wurden Erinnerungen an die unsterblichen Beatles wach.

Unter wechselnder Leitung der Dirigenten Grote und Sheldon zeigte das B-Orchester, dass junge Musiker nach einem einwöchigen Intensivkurs bereits ein hohes musikalisches Niveau erreichen können. Unter den fünf Titeln begab sich das Orchester mit "Apollo 11" von Otto M. Schwarz auf eine Reise zum Mond. Mit "Selections from Mary Poppins" von Richard Sherman kam ein Disney-Klassiker zu Gehör.

Mehr als 100 Musiker folgten danach im A-Orchester dem sicheren Dirigat des amerikanischen Gastdirigenten Robert Sheldon. Die enge Verbindung zwischen Orchester und Dirigent mit ständigem Blickkontakt sorgte dafür, dass sich die Musiker frei und ungezwungen entfalten konnten, sehr zur Freude der Zuhörer. Die Vorträge waren gekennzeichnet durch hohe Dynamik und vielen Tempo- und Taktveränderungen. Mit "Metroplex – Three Postcards from Manhattan", eine Eigenkomposition des Dirigenten, entführte das Orchester die Zuhörer auf einen Rundgang durch New York. Den fulminanten Schlusspunk bildete "Symphonic Danca No. 3 (Fiesta)" von Clifton Williams.

Tosender Applaus gab es für die jungen Interpreten und deren Dirigenten nach dem zweistündigen Konzert. Michael Weber, Vizepräsident des Bunds Deutscher Blasmusik, beglückwünschte acht Teilnehmer des Jugendleitercamps, die die Jugendleiter-Card erworben hatten.

INFO

Das Dutzend ist voll

Bereits zum zwölften Mal wurde das einwöchige Camp vom Bund Deutscher Blasmusikverbände in Rust veranstaltet. 35 Camp-Betreuer sorgten für ein stimmiges Umfeld, in dem die jungen Musiker sich ganz ihrer Musik und den vielfältigen Workshops widmen konnten.