Beim neuen Grabfeld auf dem Friedhof in Rust übernimmt eine Gärtnerei die Pflege der Anlage und Pflanzen. Foto: Mutz

Gärtnergepflegtes Grabfeld eingeweiht / Kauf einer Drehleiter für die Wehr Rust beschlossen

Das neue gärtnergepflegte Grabfeld in Rust ist am Montag vor der Gemeinderatssitzung eingeweiht worden. Anschließend stimmte das Gremium unter anderem der Anschaffung einer Drehleiter für die Feuerwehr zu.

Rust. In Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner ist eine Fläche für gärtnergepflegte Grabfelder entstanden. Die neue Form der Bestattung hebt sich durch ihre Gestaltung deutlich von den Gräbern in Reih und Glied ab. Dank geschwungener Linien und einer abwechslungsreichen Bepflanzung mit Blumen und Sträuchern wirkt die Anlage wie ein liebevoll gestalteter Garten. Sie bietet Platz für Erd- und Urnengräber mit Grabsteinen sowie Urnenbeisetzungen am Baum.

Hinter der Idee steht der Wunsch der Menschen nach einem gestalteten Grab, auch wenn sie sich selbst nicht mehr um dessen Pflege kümmern können. In Rust wird diese von der Gärtnerei Jäger aus Ettenheim übernommen. Die Preise variieren je nach Grabart zwischen 107 und 329 Euro jährlich. Die Kosten für das Grabmal und die Grabnutzung sind nicht enthalten.

Bei der Gemeinderatssitzung im Anschluss ging es unter anderem um die technische Ausrüstung der Ruster Feuerwehr. Eine von der Gemeinde in Auftrag gegebene Analyse hatte gezeigt, dass die Wehr nicht gut genug ausgestattet ist. Da nachts regelmäßig bis zu 15 000 Menschen in Rust übernachteten und tagsüber bis zu 50 000 den Park besuchten, seien die Beschaffung eines Hubrettungsfahrzeugs (Drehleiter) und Ersatz für zwei ältere Löschgruppenfahrzeuge erforderlich.

Mit einer zu erwartenden Kaufsumme von mehr als 500 000 Euro war eine europaweite Ausschreibung erforderlich – getrennt in drei Lose. Zwei Bieter zeigten Interesse. Das Fahrgestell wurde von keinem der beiden angeboten. Für den Aufbau (Drehleiter) lagen die beiden Angebote bei 501 684 und 522 820 Euro. Für die feuerwehrtechnische Beladung kam noch ein dritter Bieter ins Spiel, die Angebote lagen zwischen 2419 und 3129 Euro. Da eine Leiter ohne Fahrgestell unbrauchbar ist, bot die Firma Rosenbauer aus Karlsruhe ein komplettes Vorführ-Fahrzeug (Fahrgestell und Leiter) zum Preis von rund 558 700 Euro an. Die Feuerwehrtechnik für 2419 Euro liefert die Firma Bittinger aus Kehl. "Hätte man das Fahrgestell extra kaufen müssen, lägen wir bei 700 000 Euro", so Bürgermeister Kai-Achim Klare. Der Rat stimmte dem Kauf zu. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 570 100 Euro. Zuschüsse gebe es keine, so Klare auf Anfrage.

Ein weiteres Thema im Rat war die Vereinbarung, die die Gemeinden Rust und Kappel-Grafenhausen für den Betrieb der Gemeinschaftsschule abgeschlossen haben. Stammsitz der Schule ist die Gemeinde Rust, die den laufenden Betrieb der Schule einschließlich der Bereitstellung von Lehr- und Lernmitteln gewährleistet. Rust erhält auch die Sachkostenbeiträge des Landes sowie Fördermittel und leitet den Anteil an die Gemeinde Kappel-Grafenhausen weiter. Über Maßnahmen am Schulstandort entscheiden die Gemeinden gemeinsam.

Rust beauftragt die Partnergemeinde mit den erforderlichen Investitionsmaßnahmen am Schulstandort Grafenhausen. Die Basis der Entscheidungen und des Handelns sei eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Standortgemeinden, wie Bürgermeister Kai-Achim Klare und Karl-Heinz Debacher, Rektor der Gemeinschaftsschule in Rust, betonten. Die wesentlichen Inhalte der Vereinbarung erläuterte Rechnungsamtsleiter Thomas Sauer. Die Vereinbarung wurde vom Rat einstimmig beschlossen.

INFO

Kostenersatz

Die Stundensätze für Einsätze der Feuerwehr sind in der Satzung der Gemeinde festgeschrieben worden: Feuerwehrangehörige (pro Person) 5,05 Euro, Brandsicherheitswache (pro Person) 12,15 Euro, Kommandowagen 16 Euro, Löschfahrzeug 120 Euro und Drehleiter 264 Euro.