Die Grafik zeigt die Südansicht der geplanten Halle. Auffallend ist das Glasdach, das den Sportbetrieb bei Tag ohne Kunstlicht ermöglichen soll. Foto: Grafiken: Büro Drees und Sommer

Einige Bürger vermissen Zuschauertribüne in der Planung / Andere Wünsche werden erfüllt

Der Entwurf zum Neubau der neuen Ruster Sport- und Mehrzweckhalle ist zunächst der Öffentlichkeit, danach dem Gemeinderat vorgestellt worden. Dabei hat das Gremium dem Entwurf zugestimmt.

Rust. Etwa 20 Bürger wurden von Ines Liebchen vom Büro Drees und Sommer, zuständig für die Projektsteuerung, und von Planer Günter Erny über den ersten Entwurf der neuen Rheingießenhalle informiert. In einem Abwägungsprozess habe man sich für den Neubau nördlich des Ellenwegs und gegenüber des späteren Kultur- und Bürgerhauses entschieden, so Bürgermeister Kai-Achim Klare. Mit dem Bürgerpark würde sich ein stimmiges Gesamtensemble im Ruster Osten ergeben.

Mit einer Grundlagenermittlung unter Beteiligung von Nutzern, Vereinen, Firmen und Architekten sei das Projekt gestartet, erläuterte Ines Liebchen. Wünsche aus der Bürgerschaft seien in die Planung eingeflossen: Größere Umkleiden, separater Musikraum, Umkleideräume für Lehrer, Schallschutz, Beleuchtung und Schließanlage.

Architekt Günter Erny erläuterte Details zur Halle mit den Außenmaßen von rund 47 mal 47 Metern. Die Sportfläche ist 27 Meter lang sowie 22 Meter breit und entspricht der Norm für Sporthallen. Auf eine feste Veranstaltungsbühne sei bewusst verzichtet worden, weil für größere Veranstaltungen einmal das Kultur- und Bürgerhaus genutzt werden könne, so Erny. Aus Kostengründen habe man auch auf eine Zuschauertribüne verzichtet, da der Schallschutz damit nicht gewährleistet wäre. Das Fehlen einer Zuschauertribüne und einer Veranstaltungsbühne wurde von einigen Bürgern bemängelt.

Falls erforderlich, könne eine mobile Veranstaltungsbühne in der Halle aufgebaut werden, war zu erfahren. Die Halle soll vom Ellenweg aus gesehen zwei Zugänge haben, einen Haupt- und einen Sportlereingang. Mit der möglichen Dreiteilung entstehen drei Nutzflächen von je rund 22 mal 15 Metern. Mit der Abtrennung sei auch der Schallschutz gewährleistet.

Die Halle ist eine Holzkonstruktion mit massivem Grundkörper. Über der Sportfläche befindet sich ein Glasdach, das den Sportbetrieb bei Tag ohne Kunstlicht ermöglicht. Im südlichen Teil befinden sich das teilbare Foyer, Umkleideräume, WC-Anlagen und Funktionsräume. Auf der Nordseite schließen sich an die rund 1000 Quadratmeter große Sportfläche Geräte- und Lagerräume sowie Fluchtwege an. Ein Kellerraum ist für die Technik vorgesehen. Im Außenbereich der Mehrzweckhalle sind jetzt schon 500 Parkplätze vorhanden, sodass im Bauantrag lediglich weitere 120 Stellplätze nachzuweisen sind, so Klare.

Klare sicherte zu, dass alle Vorschläge aus der Bürgerschaft im weiteren Planungsprozess noch einmal besprochen werden. In der Gemeinderatssitzung stimmte das Gremium dem Entwurf als Planungsgrundlage zu.

INFO

Kosten

Die erste Kostenermittlung für den Bau der neuen Rheingießenhalle vom Juni 2016 mit rund 6,6 Millionen Euro sei nicht zu halten gewesen, teilte Planerin Ines Liebchen mit. Eine weitere Schätzung habe 8,77 Millionen Euro ergeben. Am Ende der Suche nach Einsparmöglichkeiten seien nun Kosten von rund 7,68 Millionen Euro festgestellt worden. Damit liege man ein wenig höher als bei vergleichbaren Objekten, so Liebchen. Die Außenanlagen sind in dieser Berechnung nicht enthalten.