Die Unterführung für Mensch und Wild am sogenannten Scherenschleifer soll bereits Ende Juli fertig sein. Foto: Mutz

Besichtigung: Arbeiten zum Wasserpark gehen voran / Noch stehen keine Gebäude

Von Adelbert Mutz

Rust. Die erste Baustellenbesichtigung im Gebiet des zukünftigen Wasserparks ist für rund 50 Teilnehmer eine schweißtreibende Angelegenheit gewesen und der Gedanke an eine erfrischende Abkühlung im künftigen Spaßbad drängte sich auf. In etwa zwei Jahren soll es stehen.

Diejenigen, die der Hitze getrotzt hatten, bekamen einen Einblick in die Infrastrukturmaßnahmen im Tief- und Straßenbau. Im Fokus standen auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen, die im weiteren Verlauf umzusetzen sind.

Noch steht kein Gebäude, aber im Untergrund ist schon vieles passiert, wie Ingenieur Bernhard Keller am fertiggestellten Verkehrskreisel an der neuen Ringsheimer Straße erläuterte. Allein 1850 Meter Abwasserrohre und Teilstücke der Wasserleitung wurden verlegt, der Ringschluss werde noch hergestellt. Weitere Kabel für Strom und ein leistungsstarkes Kommunikationsnetz (Stichwort: "Backbone"), werden sich anschließen.

Derzeit ist die Unterführung als Trogbauwerk (Grundwasserbereich) für Fußgänger, Wildtiere und tieffliegende Fledermäuse am sogenannten Scherenschleifer im Bau. Sie soll Ende Juli fertig sein, erklärte Keller. Sollte sich zeigen, dass die Verkehrsbelastung zum Wasserpark zu hoch ist, könne ein zusätzlicher Bypass entstehen, der in der Nähe des Kreisels unter der Ritterstraße hindurchgeführt würde.

Mit ökologischen Maßnahmen sei man auf einem guten Weg, sagte Gerhard Babik von der Planungsgruppe Landschaft und Umwelt. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rust und dem Europa-Park wurde eine Arbeitsgruppe Ökologie gebildet, die die Umsetzung der ökologischen Maßnahmen begleitet und überwacht. Für den Grüngürtel (Fledermauskorridor) zwischen Niederwald und Feinschießen werden 3000 Sträucher und 180 Bäume gepflanzt, sagte Jürgen Sedler, Chefgärtner des Parks. Zum Schutz der Tiere wird es außerdem Wildzäune geben, bemerkte Babik.

Auch wenn die Gebäude noch fehlen: Durch großflächigen Erdbewegungen sind die Dimensionen der Bauwerke bereits erkennbar. Baubeginn für den Hotelkomplex und den Wasserpark ist für Spätsommer dieses Jahres geplant, nach etwa zwei Jahren soll beides fertig sein. Für die Radwegunterführung äußerer Ring wurde bereits die Baugrube ausgehoben. Während der Baumaßnahme ist eine Radwegumfahrung vorgesehen.

Letzter Besichtigungspunkt war die Fischtreppe im Europa-Park. "Was die Ökologie betrifft, ist es das Tüpfelchen auf dem i", sagte Volker Klaiber vom Europa-Park. Rund 750 000 Euro habe der Park in die Anlage mit insgesamt 15 Becken investiert. Es ermöglicht den Fischen den Aufstieg in der Elz. Gleichzeitig wurde in die Sanierung des eigenen Wasserkraftwerks investiert. 800 000 bis eine Million Kilowattstunden Strom werden damit für den Eigenbedarf produziert, das entspricht einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 250 Haushalten. "Der ökologische Leitgedanke schwingt auch hier mit", sagte Klaiber. Das Gesamtprojekt sei mit einem Nachhaltigkeitszertifikat ausgezeichnet worden.