Ist der Erweiterungsbau (rechts) am Anwesen Hindenburgstraße 25 fertig, hat die Gemeinde genügend Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung. Bis es so weit ist, gehen aber noch ein paar Monate ins Land. Grafik: Architekturbüro Faas

Rust muss in diesem Jahr weitere 33 Flüchtlinge aufnehmen / Übergangslösungen benötigt

Mit einem eindrücklichen Appell hat sich Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare bei der Gemeinderatssitzung am Montag an die Bürger gewandt. Sie sollen mehr privaten Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.

Rust. Laut Landratsamt werden Rust noch dieses Jahr weitere 33 Flüchtlinge zur Anschlussunterbringung zugewiesen. In der Gemeinde wohnen bereits 46 Flüchtlinge – größtenteils in gemeindeeigenen Gebäuden und zwei angemieteten Privatgebäuden. Zu Beginn 2018 will die Gemeinde selbst genügend Wohnraum zur Verfügung stellen, so drei Wohneinheiten im Erweiterungsbau in der Hindenburgstraße 25. Im bestehenden Gebäude wohnen bereits Flüchtlinge in einer Wohneinheit. Im Neubaugebiet Ellenweg III besteht zudem die Option, sechs weitere Wohnungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus anzumieten, sodass zum Beginn des neuen Jahres allen Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung gestellt werden könne. Mit privaten Wohnraumangeboten soll diese zeitliche Lücke geschlossen werden, so der Rathauschef.

Für den Erweiterungsbau für soziale Wohnzwecke in der Hindenburgstraße vergab der Rat weitere Aufträge in Höhe von rund 121 000 Euro. Die Heizungsarbeiten werden von der Firma Mau aus Kappel zum Preis von knapp 45 000 Euro, die Sanitärarbeiten von der Firma Welte aus Herbolzheim für etwa 44 000 Euro, die Elektroarbeiten von der Firma CAD Moog aus Rust (30 000 Euro) und die Blitzschutzarbeiten von der Firma Adams aus Willstätt (2700 Euro) ausgeführt.

Weiteres Thema der Sitzung: Das Hubsteigerfahrzeug der Gemeinde wird zum Preis von 100 000 Euro an die Firma Becker aus Denzlingen verkauft. Zwei weitere Anbieter lagen mit ihren Angeboten bei 83 000 beziehungsweise 85 000 Euro. "Ein erfreuliches Ergebnis", wie Bürgermeister Klare feststellte.

Eine Analyse zur technischen Ausrüstung hatte ergeben, dass die vorhandene Hubarbeitsbühne der Feuerwehr keine feuerwehrtechnische Zulassung habe und zur Rettung von Menschenleben nicht geeignet sei. Die Neubeschaffung einer Drehleiter wurde ins Auge gefasst und europaweit ausgeschrieben. In der Sitzung Anfang April wurde vom Rat der Neukauf beschlossen. Ein sogenanntes Nebenangebot, in dem sowohl Fahrgestell, Drehleiter und technische Ausrüstung komplett zum Preis von 570 000 Euro enthalten sind, kam zum Zug.

INFO

Mehr Geld für die Ortsmitte

Als einen "sehr schönen Tagesordnungspunkt" bezeichnete Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend den erfolgreichen Aufstockungsantrag für die weitere Sanierung der Ortsmitte. Aus dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium war die Mitteilung gekommen, dass dem Wunsch auf weitere Zuschüsse im Rahmen der Sanierung von öffentlichen Gebäuden und Maßnahmen in Höhe von 500 000 Euro entsprochen werde. Der Gesamtbetrag der Finanzhilfe bis zum Jahr 2022 soll sich nach Angaben der bei der Gemeinde zuständigen Sachbearbeiterin Melanie Graß auf 1,3 Millionen Euro belaufen.