Viele Beherbergungsstätten bedeuten im Ernstfall viele zu rettenden Menschen – keine leichte Aufgabe für die Feuerwehr, in Rust aber sehr realistisch. Foto: Rest

Ruster Feuerwehr zeigt im "Hotel am Park", worauf es ankommt

Rust (mre). Bei der Frühjahrsübung sind die Mitglieder der Ruster Feuerwehr auf eine echte Probe gestellt worden. Übungsobjekt war das "Hotel am Park", wo durch einen technischen Defekt ein Brand an der Rezeption verursacht wurde und somit das offene Treppenhaus stark verraucht war. Als das Feuer ausbrach, war das Hotel mit seinen rund 50 Zimmern gut belegt und nur schwer abzuschätzen, wie viele Personen sich noch im Gebäude befinden, so die realistische Annahme.

Nach der gut gemeisterten Übung dankte Kommandant Florian Bachmann bei Manöverkritik den insgesamt 36 Wehrmännern und -frauen aus Rust, Kappel-Grafenhausen und des Führungstrupps Rhein-Süd sowie den zehn Helfern des DRK für den gelungenen Ablauf. Ebenfalls ging der Dank an den Betreiber des "Hotel am Park".

Appell: Betreiber sollen Wehr zu sich einladen

"Da es in den vergangenen Jahren eine Übung in dieser Art nicht mehr gegeben hatte, es aber immer mehr Beherbergungsstätten in Rust gibt, will sich die Feuerwehr in Zukunft intensiver mit solchen Situationen auseinandersetzten", so Bachmann. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Happersberger verwies ebenfalls auf die einzigartigen Verhältnisse in Rust. "Die Art der Übung war ein wichtiger erster Schritt, sich intensiv mit dieser Situation auseinanderzusetzen." Ebenfalls resultiere die Erkenntnis daraus, dass es die Ruster Wehr alleine nicht schaffen könne bei einem Brand in solch einer Beherbergungsstätte in kurzer Zeit so viele Kräfte aufzubringen, um einen Brand in den Griff zu bekommen.

Happersberger appellierte in diesem Zusammenhang auch an sämtliche Betreiber von Beherbergungsstätten in Rust, dass es enorm wichtig sei, die Feuerwehr einmal zu sich einzuladen, damit sie sich die Unterkunft intensiv anschauen könne, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.

Auch Markus König, Leiter der Betriebsfeuerwehr des Europa-Parks, betonte, dass es eine mutige und wichtige Entscheidung gewesen sei, in solch einem Gebäude besonders einen Innenangriff zu üben. Bürgermeister Kai-Achim Klare vertrat die Meinung, dass solch eine Übung mit der guten Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und des DRK der richtige Weg für die Zukunft sei. "Da in Rust viele Gebäude im Laufe der Jahre zu einer Beherbergungsstätte umgebaut wurden und somit auch recht verwinkelt sein können, liegt der Schwerpunkt der Feuerwehr nun darin, sich solche Objekte anzuschauen, um für den Ernstfall trainieren zu können." Auch der enorme Verkehr, der in Rust täglich herrsche, sei im Ernstfall eine Herausforderung. Jedoch sei die Feuerwehr mit ihrer beeindruckenden Mitgliederzahl für den Ernstfall gerüstet.