Auf den drei gelben Flächen werden die Stellplätze angelegt. Die beiden hellgrünen Segmente werden weiterhin landwirtschaftlich bewirtschaftet. Links über der bunten Fläche befindet sich die Europa-Park-Gärtnerei, oben rechts der Kreisverkehr der Europa-Park-Straße. Grafik: Gemeindeverwaltung Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat stimmt neuer Anlage zu

Von Adelbert Mutz

Rust. Der Gemeinderat hat mit großer Mehrheit den Bebauungsplan "Europa-Park Mitarbeiter-Parkplatz" beschlossen. Damit ist der Weg frei für einen neuen Platz mit 1100 Stellplätzen. Der vorhandene Parkplatz ist inzwischen zu klein und die Zahl der Mitarbeiter steige ständig, begründete die Parkleitung das Bauvorhaben.

Auf der vorhandenen Parkfläche plant der Park zusätzliche Verwaltungs- und Lagergebäude. Auch, um die Betriebssicherheit und notwendige Erweiterungen zu gewährleisten, sollen die Stellplätze südlich der Gärtnerei gebündelt werden.

Zuvor waren Hürden aus dem Weg zu räumen, denn besonders der Regionalverband machte Einwände geltend: Die 3,6 Hektar große Fläche liege am südwestlichen Ortsrand von Rust in einem regionalen Grünzug, in dem im Grunde genommen eine Bebauung nicht zulässig sei. Einem sogenannten raumordnerischen Zielabweichungsverfahren erteilte das Regierungspräsidium seine Zustimmung. In der schriftlichen Begründung heißt es: Der Regionalverband Südlicher Oberrhein halte angesichts der fehlenden Alternativstandorte für den Mitarbeiterparkplatz eine Zielabweichung für raumordnerisch vertretbar.

Bedenken bestehen nach wie vor bezüglich des Flächenverbrauchs und des Bodenschutzes. Wirtschaftliche Nachteile sollen den Pächtern landwirtschaftlicher Flächen nicht entstehen, ihnen wurden Ersatzflächen zur Verfügung gestellt.

Auf 2,77 Hektar werden drei Stellplatzsegmente entstehen. Damit die nahe gelegene Bundeswehrverteidigungsanlage (Parabolantennen) nicht durch Fahrzeuge geblendet wird, werden die Stellplätze durch Grünflächen gegliedert. Gemeinde und Parkleitung vereinbarten außerdem, dass später eventuell nötige weitere Stellplätze auf einem Parkdeck zu schaffen sind. Eine Flächenerweiterung nach Süden solle nicht erfolgen. Für die Beleuchtung sollen insektenfreundliche Außenlampen installiert werden.

Elke-Maria Ringwald (Aktive Bürger) äußerte große Bedenken, sie bemängelt den großen Flächenverbrauch, befürchtet die Einkesselung zweier Privatgrundstücke – eine sinnvolle Bewirtschaftung sei nicht möglich–, und hohe Lichtemissionen. Sie und ihr Fraktionskollege Günter Erny stimmten dem Beschluss nicht zu. "Wir können einen Knopf drauf machen", meinte Bürgermeister Kai-Achim Klare und fügte an, dass mit dem Projekt zwangsläufig Eingriffe in die Natur erforderlich seien.