Die zwei Ringsheimerinnen Sarah Bürkle (links) und Lisa Mönch referierten zum Thema "Umweltbewusstsein". Foto: mut Foto: Lahrer Zeitung

Diskussionsrunde: Junge Frauen und Männer wollen aktiv etwas für das Klima tun / "Kiri" als Gastgeber

Ringsheim (mut). Der Ringsheimer Verein Kiri – Familie und mehr setzt auch im neuen Jahr seine Vortragsreihe fort. Jüngst diskutierte eine Runde junger Frauen und Männer über die Frage "Wie können wir unseren CO2-Fußabdruck auf der Erde reduzieren?" Zwei Referentinnen aus Ringsheim, Lisa Mönch und Sarah Bürkle, moderierten die Veranstaltung.

Mönch hat ein Studium für Internationale Business Communication absolviert, Bürkle ist gebürtige Kanadierin und hat an der University of Saskatchewan ein Studium für Mikrobiologie abgelegt. Die Referentinnen gaben zunächst einen Einblick in die Ursachen der Klimaveränderungen auf der Erde. Erheblichen Anteil am klimaschädlichen CO2-Ausstoß hätten die Industrieländer. Im Ranking nehme Deutschland den zehnten Platz ein. Klimakiller Nummer eins sei nach wie vor China. "Wenn alle Menschen der Erde so leben würden wie wir, bräuchten wir mehr als drei Erden", sagte Mönch.

Es sei im ganz persönlichen Bereich vieles möglich, was jedoch unweigerlich mit Verzicht einhergehe. Fünf Stichworte – verweigern, reduzieren, wiederverwenden, kompostieren – wären dabei zielführend. Man müsse es aber wollen. Das sei in einem System, das auf Wachstum basiere, schwer genug.

Ein undurchsichtiger Komplex von Großkonzernen übe eine unglaubliche Macht auf die Politik aus, wie am Beispiel des Pflanzenschutzmittels Glyphosat und an der Nahrungsmittelindustrie verdeutlicht wurde.

"Was können wir besser machen?", war die erste offensive Fragestellung. Ein Blick auf den eigenen Kassenbon gäbe schon darüber Aufschluss. Bewusst regionale Lebensmittel einkaufen, mehr Fleischverzicht, Brot beim örtlichen Bäcker, auf lokalen Märkten kaufen, Verzicht auf Kunststoffverpackungen, waren nur einige von vielen Vorschlägen aus der Diskussionsrunde. Kritisch wurde der "Coffee-to-go-Becher" betrachtet. In Deutschland wandern täglich etwa 320 000 solcher Pappbecher in den Müll. Indes wurde der Mehrweglösung mit Pfand in Freiburg gelobt. Dies könnte auch eine Marketingstrategie für den Europa-Park sein, so ein Vorschlag.

Nur über die Problematik zu reden, wäre vergebliche Mühe, so die einhellige Meinung. Nein, man will am Thema dran bleiben, Netzwerke bilden und neue Aktionen planen: zum Beispiel Kochkurse für gesundes Essen, den Besuch von Märkten, Bauernhöfen oder Naturaktionen.