Musik-Kabarett: "Fräulein Knöpfle und ihre Herrenkapelle" begeistern Publikum im Bürgerhaus
Bereits zum vierten Mal ist das Karlsruher Kabarett-Trio "Fräulein Knöpfle und ihre Herrenkapelle" im Ringsheimer Bürgerhaus aufgetreten. Das neue Programm "Mit Fleisch und Seele" traf einmal mehr den Nerv des Publikums.
Ringsheim. Drei Stunden lang harrten die Besucher gerne aus. Geistreicher Witz, gute Musik, viel Nonsens und abstruse Geschichten sorgten für ein abwechslungsreiches Programm.
Der gebürtige Altdorfer Reiner Möhringer und Uli Kofler zeichneten sich besonders durch die Instrumentalmusik und den Gesang aus. Teils klagend und ächzend, dann plötzlich virtuos und lebendig, kitzelte Möhringer aus seiner Klarinette unterschiedliche emotionale Schattierungen – aus allen Genres der Musikepochen. Kofler zeigte erneut ein virtuoses Spiel am Flügel. Was beide Musiker besonders auszeichnet, ist die Vielfalt der Instrumente, die bei ihnen zum Einsatz kommen – vom Saxofon über Gitarre, Flöte bis zur Geige. Auch stimmlich zeichnete sich gerade Möhringer mit Parodien aus Pop oder Klassik aus. Sein Freund Kofler, beide machen seit 23 Jahren gemeinsam Musik-Kabarett, war für die Backgroundstimme zuständig.
Aber da war noch das Fräulein Susi Knöpfle (Cordula Möhringer), die naive und etwas einfältige Fleischereifachverkäuferin (mit Abschluss), die mit verbalen Kunstgriffen und viel Nonsens für beste Unterhaltung sorgte. Der Dialog mit dem Publikum, das sich dabei köstlich amüsierte, lief über Herr Merzhausen (von Susi Merzhosen genannt) in der ersten Reihe. Die Wursttheke ist Susis Himmelreich und erhöht sie zur größten Aufschneiderin (am liebsten Schinken). Sie liebe das Bad im Wurstsalat, die Füße im Hackfleisch. "Ich bin eine mit Fleisch und Seele", sagte Fräulein Knöpfle.
Wenn sie sich ein Pause gönnte, standen die beiden Musiker auf der Bühne, auch als Orchestermusiker. Zuvor war von Susi zu hören gewesen, dass sie von klassischen Instrumenten "null Ahnung" habe. Umso mehr haben dafür Möhringer (Klarinette) und Kofler (Flügel). Mit dem "Czardas" von Vittorio Monti bewiesen sie ihr Können an den beiden Instrumenten.
Witz und Humor finden guten Platz in der hochklassigen Musik
Bei den Gesangsparodien bediente sich Möhringer der Stimme von Max Raabe (Palast-Orchester) oder des legendären Frank Sinatra ("My Way"). Aus der eigenen Feder stammte ein selbst komponiertes Stück, in dem Texte von mehr als 50 Schlagern vorkommen. Zum Schlager im Allgemeinen meinte Möhringer: "Die schreiben alle voneinander ab."
Am Schluss erntete das Kabarett-Trio viel Applaus. Erst nach Zugaben durften es die Bühne verlassen. Es war ein Abend der besonderen Art, der Musik und Comedy auf wunderbare Weise darbot. Witz und Humor hatten einen guten Platz gefunden im hochklassigen musikalischen Niveau. Die drei Akteure stellen dabei eine Mischung dar, die im Comedygeschäft nicht oft zu finden ist.