Die Gäste genossen die Weine aus dem Weingut Weber-Link bei der CDU-Weinprobe in Ringsheim. Foto: Mutz

In Ringsheim wird offene Kritik an der Bundeskanzlerin laut

Ringsheim (mut). Bei der politischen Weinprobe des CDU-Ortsverbands Ringsheim hat es auch offene Kritik an der Politik der Bundeskanzlerin Angela Merkel gegeben. Aber das Bekenntnis zur Union war unumstritten, wie die Bundestagsabgeordneten Peter Weiß und Kordula Kovac sowie weitere politische Gäste in ihren Grußworten bekundeten. Erlesene Weine des Weinguts Weber-Link mundeten den rund 60 Besuchern.

Dieter Schleier, Vorsitzender CDU-Ortsverbands machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Gerade im Blick auf die Bundestagswahl wolle er nach dem Motto "in vino veritas" – im Wein liegt die Wahrheit – aus seiner persönlichen Sicht reinen Wein einschenken: Kritisch äußerte sich Schleier zur liberalen Flüchtlingspolitik der Kanzlerin, weil sie eine Obergrenze verweigere. Merkel kämpfe nicht für die Werte, die die CDU einmal ausgemacht hätten.

Bei der "Ehe für alle" habe sie nicht für den Erhalt der Besonderheit der Beziehung zwischen Mann und Frau gekämpft, kritisierte Schleier. Merkel fordere mit Recht, dass es den Menschen in Afrika besser gehen solle. Aber sie sei nicht die UN-Generalsekretärin, sondern müsse als Bundeskanzlerin für Wohlstand und Sicherheit des eigenen Volkes eintreten. "Werte können nicht beliebig sein", so Schleier. Massenzuwanderungen brächten ein ganz anderes Verständnis von Mann und Frau. "Das ist meine Ansicht, meine sehr geehrten Damen und Herren, seien sie gute Demokraten und halten Sie es bitte aus", meinte der engagierte Vorsitzende.

Der zum Dezember nach einer 32-jährigen Amtszeit scheidende Bürgermeister Heinrich Dixa beleuchtete einige Themen der Gemeindepolitik, die auch seinen Nachfolger beschäftigen werden. Der Bau eines Flüchtlingsheims habe auch in Ringsheim Gegner auf den Plan gerufen, doch die Unterbringung von Flüchtlingen sei eine der Herausforderungen der Gemeinde. Die Sanierung des Graswegs und des Schulhofs, der Ausbau der Fernwärmeversorgung und der langfristige Ausbau der Rheintalbahn werde die Gemeinde auf lange Sicht beschäftigen, so Dixa.

Die Bundestagsabgeordneten Peter Weiß und Kordula Kovac, beide im Wahlkampfmodus, ließen indes keinen Zweifel entstehen, dass Merkel auch die neue Kanzlerin sein werde. Kovac sprach sich für den Erhalt der Krankenhäuser mit einer sicheren Versorgung der Bevölkerung in der Ortenau aus. Merkel sei "eine tolle Kanzlerin" und mache einen "super" Job, sagte Kovac. Sie setzt sich insbesondere auch für die Belange der Landwirtschaft und für die Pflege des ländlichen Raumes ein.

Weiß bat darum, sich vor der Wahl nicht allzu sehr in Sicherheit zu wiegen. Auf Bundesebene habe man große Erfolge erzielt, zum Beispiel beim Lärmschutz an der Bahnlinie. Die innere Sicherheit, sozialer Wohnungsbau, Brexit und Terror, waren weitere Themen des Bundespolitikers. Helga Wössner, Vorsitzende der Frauenunion Ortenau, und Johannes Rothenberger, stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender, stellten jeweils einen Wein vor und richteten Grußworte an die Ringsheimer.

Bei der Verlosung gewannen vier Personen auf Einladung von Peter Weiß und der Landtagsabgeordneten Marion Gentges Reisen in den Bundestag nach Berlin und in den Landtag nach Stuttgart.