Himmlischer Beistand: Schutzengel sollen Kinder vor Verletzungen auf dem ramponierten Schulhof schützen. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Beim Ringsheimer Umzug wird auf kreative Weise das Ortsgeschehen reflektiert

Ringsheim (mut). Umzugsleiter Hans-Dieter Volz hat keine Mühe gehabt die Fuß- und Wagengruppen vor dem Ringsheimer Umzug im Grasweg in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dank des guten Wetters säumten viele Zuschauer die Strecke, um die farbenfrohen Gruppen zu bestaunen. Mit "Narri, Narro" setzte sich der Zug unter dem Applaus der Besucher in Bewegung.

Vor dem Lindenbrunnen hatte sich mit wachem Auge die ausgewählte Jury mit der Oberzunftmeisterin Eva Obergföll, Bürgermeister Heinrich Dixa, Pfarrer Michael Gartner und dem IG-Vorsitzenden Manfred Weber postiert, um die Bewertung der Gruppen vorzunehmen. Wie es sich für eine Rämässer-Königin gehört, grüßte Sophia I. (Sophia Höfling) auf ihrem Wagen von ganz oben das Narrenvolk. Rämässer-Ballett, Narrenrat, Räbwieber und Räbmänner und die Hästräger gaben auf der Strecke noch einmal ihr Bestes. Die Erzklopfer und Stolle-Hexe – sie erinnern an die 30-jährige Geschichte des Erzabbaues in Ringsheim – komplettierten das bunte Bild. Für eine tolle Stimmung sorgten die Musikkapelle, der Spielmannszug und die Ohrenquäler.

Schulklassen, Vereine und private Gruppen hatten in vielen Stunden Kostüme genäht und Motivwagen gebaut. Die bunten Fuß- und Wagengruppen hatten neben herrlichen Kostümen und Motiven auch die Gemeindepolitik wieder zum Thema gewählt.

Die Handballgruppe thematisierte den "Mauerbau" und erinnerte damit an die vor Tagen eingeweihte Schallschutzwand an der Bahn. Dass die Ruster draußen bleiben müssen, war eine an Fastnacht übliche Stichelei gegen die Nachbargemeinde. Diese vertraten ihre Gemeinde aber mit dem Fanfarenzug und den Fahnenschwingern. Der peinliche Dacheinsturz des Norma-Markts wurde mit einem Motivwagen der Feuerwehr noch einmal dargestellt: "Es ist ein guter Brauch, wer Nagelbinder stellt, fixiert sie auch", war ein Schriftzug am Wagen.

Die Schulklassen der Karl-Person-Schule waren in diesem Jahr einig und stürzten sich zusammen mit den Eltern auf ein Thema. Die Gemeinde erfüllte nämlich nicht den Wunsch zur Sanierung des Schulhofs. Die Panzerknacker werden in Ringsheim arbeitslos, stellten die Schützen fest. Mit der Schließung der Volksbank sei nun endgültig nichts mehr zu holen. Eine Auswahl von zukünftigen Rämässerköniginnen wurde durch die Schluddisgruppe MOR dargestellt. "Diä wu immer mitmache", kamen als Kobolde zum Umzug.

Mit dabei waren auch auswärtige Gruppen mit zum Teil sehr aufwendig gestalteten Motivwagen, aus denen die Umzugsbesucher mit viel Fon kräftig auf die Ohren bekamen. Nach dem Umzug herrschte noch lange ein buntes Narrentreiben im Bürgerhaus.