Rat: Keine Komplettsanierung gewünscht

Die Sanierung der beiden Brücken "Hauptstraße" und "Gewerbegebiet" würde 1,4 Millionen Euro kosten. Zu viel für den Ringsheimer Gemeinderat, der das Thema vertagte.

Ringsheim. Wie marode Kappen, Beläge und Fugen auf den Brücken aus dem Jahr 1981 beziehungsweise 1978 sind, erläuterten Tim Walke und Ralf Egner vom Ingenieurbüro Bauen aus Freiburg. Sie legten ein Gesamtpaket von Sanierungsarbeiten vor, mittels denen beide Brücken bis 2035 garantiert halten würden. Denn in diesem Jahr will die Bahn laut Bürgermeister Heinrich Dixa unabhängig vom Ausbau der Rheintalbahn zwei neue Gleise anlegen und die alten ertüchtigen, weswegen die beiden Brücken abgerissen und neu gebaut werden müssten.

Dass etwas getan werden müsse, darüber war man sich im Rat einig, angesichts der überschaubaren Lebensdauer der Brücken will man allerdings nicht so viel Geld investieren. Vor allem, weil man nicht wisse, wann die Bahn tatsächlich mit ihren Arbeiten beginne: "Was tun wir, wenn die Bahn schon in zehn Jahren loslegt?" fragte Bürgermeister Dixa und wollte von den Experten wissen, ob eine abgespeckte Version möglich sei. Schließlich seien 1,4 Millionen Euro ein Batzen Geld, den die Gemeinde für andere Aufgaben gut gebrauchen könne.

Vor der Sitzung hatten Wolfgang Weber und Hauptamtsleiter Jürgen Schwarz die Brücken angeschaut. Die Kappen seien gerissen, es gebe stellenweise Einbrüche. Die Beläge seien "noch okay". Schlimm sähen die Fugenbänder aus. Diese könnten für geschätzte 150 000 Euro saniert werden, was laut Egner mindestens fünf Jahre halten würde. Das Ganze müsse man dann wiederholen, ergänzte Weber, der lieber 300 000 bis 400 000 Euro investieren würde, als 1,4 Millionen Euro "zu versenken".

Allerdings brauche es für solche Arbeiten etwas Vorlaufzeit, machte Egner deutlich. Arbeiten an Brücken über die Bahn müssten von dieser genehmigt werden. Das Genehmigungsverfahren könnte laut Walke rund 30 Wochen dauern. Das würde mit dem Bau der Lärmschutzwand kollidieren, mit denen laut Dixa im Januar 2017 begonnen werden soll.

Nun soll das Ingenieurbüro prüfen, wie die Arbeiten gesplittet werden können, sodass man mit den Arbeiten zur Ausbesserung der schlimmsten Schäden alsbald beginnen kann.