Heinrich Dixa Foto: Vichra Foto: Lahrer Zeitung

Ringsheims Bürgermeister nicht länger Mitglied der Partei / "Langwieriger Prozess"

Heinrich Dixa ist seit vier Tagen nicht mehr Mitglied der CDU. Die Gründe dafür seien "vielfältig", erklärte der Ringsheimer Bürgermeister gestern auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung".

Ringsheim. Er habe am Mittwoch die Bestätigung erhalten, dass seine Parteizugehörigkeit zum 20. Dezember geendet sei, berichtet Dixa. Warum er nach mehr als 20 Jahren den Christdemokraten den Rücken kehrt, sei in wenige Worte nicht zu fassen. "Es war ein langwieriger Prozess und alles andere als eine Spontanreaktion", der ihn zu diesem Schritt veranlasst habe. "Eigentlich", sagt Dixa im Gespräch, "wollte ich meinen Austritt nicht begründen. Ich habe ja auch meinen Eintritt nicht begründen müssen." Aber er könne nachvollziehen, dass sein Austritt öffentliches Interesse wecke.

Und so weiß der Ringsheimer Rathauschef dann doch von einigen Dingen zu berichten, die ihm "örtlich wie überörtlich" bei der CDU missfielen und missfallen. In Sachen Sicherheitspolitik der Bundesregierung etwa liege "nicht erst mit den aktuellen Ereignissen" einiges im Argen. "Ich sehe die Entwicklung schon seit langer Zeit mit Sorgen", sagt Dixa, der beim Thema Flüchtlinge deutlicher wird. Denn: "Dieser Aspekt betrifft mich als Kommunalpolitiker besonders. Denn ich habe wie alle meine Kollegen die Probleme, die an oberer Stelle geschaffen werden, ganz unten zu lösen. Schließlich seien es die Städte und Gemeinden, "die die Menschen aufnehmen und sich um sie kümmern müssen". Grundsätzlich "habe ich feststellen müssen, dass ich mich in dem Parteiprogramm nicht mehr wiederfinde", sagt Dixa.

Es sind nicht nur die großen bundespolitischen Themen, die bei ihm in der Vergangenheit nachhaltig für Verstimmung sorgten. So hatte er von der CDU-Kreistagsfraktion nach den Wahlen 2014 keinen Sitz mehr im Regionalverband erhalten. "Ich bin nicht nachtragend", erklärt Dixa, "aber die Art und Weise, wie das damals abgelaufen ist, war aus meiner Sicht nicht in Ordnung." Er selbst sei nicht in die Entscheidung eingebunden gewesen, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

Laut Dixa war es bei der CDU bislang üblich, Bürgermeister, die den Sprung in den Kreistag verpasst hatten (wie er), mit einem Platz im Regionalverband zu "entschädigen". Immerhin hätten diese mit ihren Stimmen zum Gesamterfolg der Partei beigetragen. Warum das 2014 dann nicht mehr der Fall war, könne er nicht sagen, "weil ich nicht involviert war und nur die Mitteilung erhielt, dass ich nicht mehr dabei bin".

Auch zwischen dem CDU-Ortsverband und Dixa soll es zu Unstimmigkeiten gekommen sein, wie der Vorsitzende Dieter Schleier gestern auf Nachfrage erklärte. Dixa habe sich nicht in die Arbeit des Vorstands eingebunden gefühlt, so Schleiers Wahrnehmung. "Als ich von dem Austrittsgesuch erfuhr, habe ich Herrn Dixa besucht und versucht, ihn zum Umdenken zu bewegen." Allerdings habe er feststellen müssen, dass das Ringsheimer Gemeindeoberhaupt "in der CDU nicht mehr seine politische Heimat sieht". Deshalb sei der Schritt wohl "für ihn der richtige" gewesen, vermutet der Ortsverbandsvorsitzende und betont, "dass Herrn Dixa weiterhin meine größte Wertschätzung gebührt".

Heinrich Dixa wird in der Zukunft wohl parteilos bleiben: "Ich hege keine Ambitionen, einer anderen Partei beizutreten."