Antwort auf den Platzmangel? Das Haus in der Alten Bundesstraße 22. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Ringsheimer Verwaltung will Gebäude an der alten B 3 ausbauen / Kosten: bis zu 900 000 Euro

Um künftig die Aufnahmequote zu erfüllen, muss Ringsheim mehr Wohnraum für Flüchtlinge schaffen. Abhilfe soll nach dem Willen der Verwaltung das Haus in der Alten Bundesstraße 22 schaffen. Bis zu 900 000 Euro könnte die Sanierung kosten.

Ringsheim. Ende Oktober hat es ein Gespräch zwischen Kommunen und Landratsamt gegeben. Dabei wurde klar: Die Herausforderung im Jahr 2017 wird sein, für die Flüchtlinge in den vorläufigen Unterkünften Anschlussunterbringungen in den Städten und Gemeinden zu finden. Denn Asylbewerber dürfen nicht länger als zwei Jahre in vorläufigen Unterbringungen leben. Insgesamt, so die Schätzungen des Landratsamts, würden 2144 Menschen auf die Ortenauer Kommunen verteilt. Das bedeutet eine durchschnittliche Zuteilungsquote von 1,96 Prozent der Einwohnerzahl.

Ringsheim müsste im kommenden Jahr somit 45 Menschen aufnehmen. Allerdings verfügt die Gemeinde nach Angaben der Verwaltung derzeit lediglich im Gebäude in der Kirchstraße 7 über Wohnraum für Flüchtlinge. Dort könnten maximal zwölf Personen unterkommen. Der Weg aus der Platznot: das Gemeindegebäude in der Alten Bundesstraße 22.

Dort, so die Verantwortlichen im Rathaus, gebe es vier Wohnungen, die es für diesen Zweck jedoch erst noch zu renovieren gelte. Hand anlegen müsste man auch im Speicher, wo zwei weitere Wohnungen entstehen könnten. Für die Sanierung der vorhandenen Unterkünfte und des Dachs gibt es bereits eine Kostenschätzung des Ruster Architekturbüros Faas aus dem Jahr 2015. Demnach würde die Maßnahme mit 670 000 Euro zu Buche schlagen. Für den Ausbau des Speichers fielen weitere 230 000 Euro an. Macht unterm Strich ein Gesamtinvestitionsvolumen von 900 000 Euro.

Die hätte die Gemeinde unter Umständen aber nicht alleine zu stemmen. Die Verwaltung hofft auf Zuschüsse aus dem Landesprogramm "Wohnraum für Flüchtlinge". 25 Prozent der Investitionskosten, aber maximal 3000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, würden in diesem Rahmen als Zuwendung gewährt. Voraussetzung ist jedoch, dass die Wohnungen für mindestens zehn Jahre zur Anschlussunterbringung von Flüchtlingen dienen. Als Nutzungsalternative käme in diesem Zeitraum nur sozialer Wohnraum in Frage.

Heute, Dienstag, soll der Gemeinderat bei seiner Sitzung (ab 19.30 Uhr im Großen Saal des Rathauses) sein grundsätzliches Okay zu den Plänen geben. Tut er dies, will die Verwaltung die genauen Kosten ermitteln und die Fördermöglichkeiten ausloten.