Der "Ochsen" an der alten B 3 steht leer. Foto: Mutz

Ringsheimer Verwaltung soll Neubau für Anschlussunterbringung prüfen / Entscheidung vertagt

Ringsheim (ir). Der Plan der Verwaltung, den leer stehenden "Ochsen" als Flüchtlingsunterkunft herzurichten (wir berichteten), hat beim Ringsheimer Gemeinderat für Diskussionen gesorgt. Abgelehnt wurde der Vorschlag nicht, das Gremium will aber erst genauere Zahlen zur Sanierung und zur Alternative Neubau haben. Das Thema wurde vertagt.

Christa Mutz erklärte, man komme ohnehin nicht drumherum das "Schmuckstück" an der alten B 3 zu sanieren. Kritischer sah es Martin Weber, der die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Ausbaus stellte. Er brachte einen Neubau zur Flüchtlingsunterbringung ins Spiel. 45 Menschen, so viele bekommt Ringsheim 2017 laut Landratsamt zur Anschlussunterbringung zugewiesen, hätten im "Ochsen" sowieso nicht Platz, meinte Anja Biehler. Wie Ruth Volz sah sie die Nähe eines bewohnten "Ochsen" zum Bürgerhaus kritisch. Es sei Konfliktpotenzial vorhanden, wenn abends im Bürgerhaus Veranstaltungen stattfinden.

Nicht ganz leicht dürfte es werden, ein gemeindeeigenes Grundstück zu finden, auf dem man bauen könne, wie es Norbert Kaufmann vorschlug. Im Gewerbegebiet sei das nicht möglich, sagte Bürgermeister Heinrich Dixa, weil dort ab 2019 keine Flüchtlinge mehr wohnen dürften. Dass Flüchtlingen dauerhaft in Ringsheim untergebracht werden müssen, bestätigte Hauptamtsleiter Jürgen Schwarz auf Nachfrage von Anja Biehler. Asylbewerber könnten nicht mehr wie bisher einfach woanders hinziehen, sondern seien zur Wohnsitznahme verpflichtet. Christa Mutz erklärte sich gegen Schluss mit einem Neubau einverstanden, aber: "Das Problem ›Ochsen‹ ist damit nicht gelöst."

Laut Beschluss wird sich die Verwaltung nach einem Grundstück umschauen und sowohl die Kosten für einen Neubau als auch für die Sanierung und den Ausbau des "Ochsen" ermitteln.