Hier will die Gemeinde Wohnraum für bis zu 50 Flüchtlinge schaffen: Das 24 Ar große Grundstück liegt etwa 100 Meter westlich des Bahnhofs. Im Süden grenzt es an die Ruster Straße, im Westen an ein Gewerbe-, im Osten an ein Wohngebäude. Nördlich liegt der Damm der Kreisstraße, die über die Bahngleise führt. Foto: Mutz

Ringsheimer Verwaltung stellt heute Pläne vor / Kosten von bis zu 1,5 Millionen Euro

Der Standort für die Flüchtlingsunterkunft in Ringsheim ist gefunden: Die Verwaltung will in der Ruster Straße bauen. Heute soll der Gemeinderat grünes Licht geben.

Ringsheim. 46 Menschen, so der Stand Anfang des Jahres, müssen die Ringsheimer alleine 2017 eine Anschlussunterbringung bieten. Bei seiner Sitzung im Februar hatte sich der Gemeinderat mit der Frage befasst, wie diese "Herkulesaufgabe für unsere kleine Gemeinde" (Bürgermeister Heinrich Dixa) zu meistern ist. Diskutiert wurde ein Umbau des "Ochsen" und das Aufstellen von Containern. Schnell jedoch war man sich einig: Ein Neubau soll her. Eine nicht ganz unwichtige Frage blieb vor drei Monaten allerdings offen: Wohin? Drei Standort-Alternativen waren damals im Gespräch, nun scheint man im Rathaus eine Antwort gefunden haben.

In der Ruster Straße, rund 100 Meter westlich des Bahnhofs, soll ein Haus gebaut werden, das bis zu 50 Menschen Wohnraum bietet, bestätigte Bürgermeister Dixa gestern gegenüber der "Lahrer Zeitung". "Der Standort", so der Bürgermeister, "war von Anfang an der Favorit im Gemeinderat." So sollte das Okay des Gremiums heute Formsache sein. Eingetütet ist die Sache damit aber noch nicht. Denn: Das insgesamt knapp 2400 Quadratmeter große, schlauchförmige Anwesen gehört bislang nur zu rund einem Viertel der Gemeinde – der Rest Privatpersonen. "Die Gespräche mit den Eigentümern laufen gut. Die Kaufverträge sind so weit fertig, eine Übereignung hat aber noch nicht stattgefunden", erläutert Dixa den aktuellen Stand.

Auch beim Finanziellen gebe es noch einige Fragezeichen. Hatte man zu Beginn der Planungen noch mit Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro gerechnet, "gehe ich angesichts der derzeit bommenden Bauwirtschaft eher von 1,5 Millionen Euro aus", so Dixa. Ob die Gemeinde einen Teil davon zumindest über Zuschüsse finanzieren kann, sei noch nicht sicher, so der Rathauschef. Zwar habe man jüngst eine Förderzusage von 300 000 Euro erhalten. Doch sei die an einige Bedingungen geknüpft. "Ob wir diese erfüllen können und wollen, darüber müssen wir noch im Gemeinderat sprechen."

Apropos sprechen: Sind die Anwohner in die Planungen einbezogen? Dixa: "Es gibt nur ein Wohnhaus, das direkt an das Grundstück angrenzt. Bevor das Vorhaben konkret wird, werde ich aber mit den Menschen drumherum den Kontakt suchen."

Nähere Infos kann man sich bereits heute, Dienstag, im Rathaus holen. Dort tagt ab 19.30 Uhr der Gemeinderat.

INFO

Zeit- und Bauplan

> Gibt der Gemeinderat heute sein Okay, muss das als nächstes die Baurechtsbehörde tun. Dann gilt es, die Gewerke auszuschreiben. " Ende des Jahres", hofft Bürgermeister Dixa, "sollten wir mit dem Bau beginnen können."

> Das Gebäude wird laut den Plänen von Architekt Oliver Faas knapp 46 Meter lang und 8,70 Meter breit. Davor sind acht Pkw-Stellplätze geplant – einer für jede Wohneinheit. Zudem soll es ein Müll- und Fahrradhäuschen sowie einen Spielplatz geben.