Die BI will sich auch künftig für Verbesserungen rund um den Ringsheimer Bahnhalt einsetzen. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Hauptversammlung: BI Bahn freut sich über Entscheidung pro Autobahnparallele / Verbesserungen im Blick

Von Adelbert Mutz

Der Beschluss, den Offenburger Tunnel und die Autobahnparallele zu bauen, ist für die Ringsheimer BI Bahn ein wichtiges Etappenziel gewesen. Am 8. Juli feiert die Bürgerinitiative ihr zehnjähriges Bestehen.

Ringsheim. Nur eine kleine Gruppe hatte sich mit dem Vorstandsteam zur Hauptversammlung getroffen. Bei etlichen internen und überregionalen Sitzungen habe man seine und die Interessen der Ringsheimer vertreten. Eine Teilnehmerin war gar nach Berlin gereist, um dort das Abstimmungsergebnis zum Rheintalausbau mitzuerleben. Es sei ein Hohn, dass der autobahnparallele Ausbau erst im Jahre 2035 fertig sein solle, bemerkte Albrecht Künstle, Vorstandsmitglied der Dachorganisation IG BOHR (Interessengemeinschaft Bahnprotest am Ober- und Hochrhein). Nach seinen Berechnungen könne der Ausbau der Strecke in zehn Jahren abgeschlossen sein, vier Jahre für die Planung, sechs Jahre für den Bau. Wie viele Gleise es zusätzlich an der bestehenden Trasse geben wird, darüber wird noch spekuliert. Möglicherweise würden von Orschweier bis Kenzingen zwei zusätzliche Überholgleise erforderlich sein.

Dass der ICE, wie von Bahn und Politik beabsichtigt, mit 250 Sachen durch die Dörfer rauscht, kann und will man sich in Ringsheim nicht vorstellen. Der Kurvenradius sei für diese Geschwindigkeit zu klein, eine Neuverlegung des Fernverkehrsgleises sei unabdingbar, auch aus Sicherheitsgründen. Künstle bedauert außerdem, dass im Bundesverkehrswegeplan eine Reduzierung auf 230 Stundenkilometer nicht enthalten sei. Man werde den Planern weiter auf die Finger schauen.

Die Situation am Ringsheimer Bahnhalt hat die BI auch im vergangenen Jahr beschäftigt. Viele besonders junge Europa-Park-Besucher reisen mit der Bahn an. Die Infrastruktur in Ringsheim sei mit Unterstützung der Parkleitung verbessert worden. Das langfristige Ziel sei ein ICE-Halt. Alternativ könne man sich auch eine leistungsstarke Anbindung mit guter Vertaktung an den Regionalbahnverkehr vorstellen.

Zwar sei man mit der Politik und dem Europa-Park weiterhin im Gespräch. Der Bau einer öffentlichen WC-Anlage konnte jedoch immer noch nicht realisiert werden. Am 7. Juli werde ein gemeinsames Gespräch mit der Parkleitung und Vertretern der Bahn stattfinden, auch um weitere Verbesserungen für den Ringsheimer Bahnhalt zu diskutieren. Im kommenden Jahr werden in Ringsheim auf der Ostseite der Gleise die Lärmschutzwände installiert. Dabei solle gleichzeitig eine Überdachung gebaut werden, wurde in der Versammlung vorgeschlagen. Bürgermeisterstellvertreter Martin Weber dankte dem Team der BI für seinen engagierten Einsatz und fügte an: "Es kommt noch viel Arbeit auf euch zu."

Bei den Wahlen wurde das Vorstandsteam mit Karina Florido-Martins, Claudia Toni, Karla Mönch und Lydia Schütte einstimmig im Amt bestätigt.