Musik kennt keine Grenzen: Die Mitglieder des Kirchenchors und des Saxofonorchesters zeigten gemeinsam ihr Können. Foto: Mutz

Südbadisches Saxofonorchester und Kirchenchor musizieren gemeinsam in Ringsheim

Es kommt nicht oft vor, dass ein Saxofonorchester und ein Kirchenchor gemeinsam ein Konzert bestreiten. In der Kirche St. Johannes war es gar eine Premiere. Der Erlös der Benefizveranstaltung kommt der Renovierung des Kirchendachs zugute.

Ringsheim. Die Idee zum gemeinsamen Musizieren hatten Udo Goldschmidt, Musiker, Komponist Arrangeur und Mitbegründer des "Südbadischen Saxofonorchesters", sowie der Leiter des Ringsheimer Kirchenchors Christian Wenzel.

Das Saxofonorchester zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus und wird für jeden Auftritt neu zusammengestellt. Die 15 Musiker – hauptsächlich Musikerinnen – stammen aus Ringsheim und Gemeinden der näheren Umgebung. Vom Sopranino-Sax bis zum Bariton-Sax war fast die gesamte Bandbreite des Instruments zu hören. Dazu gesellte sich der Drummer Christof Goldschmidt aus Ettenheim. Dirigent Frederic Obergföll aus Wittenweier agierte mit ruhiger Hand.

Der Kirchenchor formiert sich derzeit neu und ist auf der Suche nach weiteren Sängern. Besonders Männerstimmen sind willkommen, wie Wenzel erwähnte. Er hat es verstanden, den kleinen Chor in relativ kurzer Zeit auf das Konzert vorzubereiten.

Besucher spenden viel Applaus und 500 Euro für das Kirchendach

Den Großteil des eineinhalbstündigen Vortrags gestaltete das Saxofonorchester, mit vier Liedern trug der Chor zum Konzert bei. Mit "Adagio Mobile" aus der Feder von Udo Goldschmidt startete das Orchester. Mit einer zurückhaltenden Interpretation vermittelte es Wärme und Wohlgefühl. Zu Gehör kamen auch "Vivo per lei", bekannt durch den blinden Tenor Andrea Bocelli, oder "Imagine" von John Lennon. Mit "Highland Cathedral" interpretierte das Orchester ein schottisches Dudelsackstück.

Mit "Audite silete" (Höret und schweiget) gab der Kirchenchor schwungvoll seinen Einstand. Es folgte "Innsbruck, ich muss dich lassen" von Heinrich Isaac. Donaj, donaj (Dos Kelbl), ein Lied in jiddischer Sprache von Sholom Secunda, reflektiert die Situation der Juden in der Zeit des Dritten Reichs, in der es komponiert wurde. Swingend und schwungvoll beendete der Chor seinen Vortrag mit "Virgin Mary", der sich mit der Geburt Christi auseinandersetzt.

Im zweiten Teil setzte das Orchester die Reihe bekannter Songs fort, etwa mit den Ohrwürmern "Halleluja", "The Rose" und "California Dreaming". Mit John Miles’ "Music" setzten die Instrumentalisten einen fulminanten Abschluss. Für die Darbietungen von Orchester und Chor gab es viel Applaus – und Spenden in Höhe von 500 Euro. Birgitta Käfer vom Pfarrgemeinderat dankte den Protagonisten für den gelungenen Konzertabend und den Zuhörern für ihren Besuch und ihre Unterstützung.