Da half alles Drehen nichts: Auch im vergangenen Winter blieben die Heizungen in einigen Ringsheimer Haushalten für längere Zeit kalt. Foto: Jaspersen Foto: Lahrer Zeitung

Ringsheimer Räte zweifeln an Problemlösung

Ringsheim (ir). Fernwärme ist in Ringsheim ein sehr ergiebiges Thema, das wiederholt auf den Tisch kommt. So auch bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, als es um eine weitere Auftragsvergabe an das Büro Bojahr zur hydraulischen Berechnung des Fernwärmenetzes ging. Nach einigem Hin und Her sowie kritischen Fragen an Geschäftsführer Armin Bojahr gaben die Räte am Ende grünes Licht.

Zum wiederholten Male waren im vergangenen Winter in einigen Straßen die Wohnungen kalt geblieben. Woran es liegt, ist unklar. Laut Verwaltung sind die 2012 ermittelten Reserven nahezu aufgebraucht, nachdem in den vergangenen Jahren auch Großabnehmer wie die Kindertagesstätte und der Rathausbereich ans Netz angeschlossen wurden. "Die Prognosewerte entsprechen nicht immer den Ist-Werten", sagte Bojahr.

Seine Erklärung zu den Druckabfällen wollten aber nicht alle Gemeinderäte so hinnehmen. "Ich verstehe nicht ganz, warum man so danebenliegt", hakte zum Beispiel Norbert Kaufmann nach und lieferte gleich selbst eine mögliche Erklärung. Nämlich, dass die übermittelten Daten nicht die tatsächlichen Werte gewesen seien. Manfred Weber hatte festgestellt, dass es dann zu Problemen kam, wenn Warmwasser und Heizung gleichzeitig laufen sollten. Wolfgang Weber fragte nach, ob das Netz unterdimensioniert sei.

Bojahr sagte immerhin zu, dass man mit den Berechnungen bis zur kommenden Heizperiode fertig werde. Er sprach von einem Zeitraum von bis zu zwei Monaten. Ob es dann passt, werde man erst merken, wenn es wieder einen kalten Winter wie 2010/11 gebe, zeigte sich Uwe Müller als betroffener Anwohner in der Denkmalstraße skeptisch. Bürgermeister Heinrich Dixa versuchte, die Wogen zu glätten und brachte zur Sprache, dass die Verwaltung die benötigten Daten zur Berechnung gesammelt und in Excel-Tabellen dargestellt habe. "Die Basis ist vorhanden", sagte er.

Letzten Endes erhielt das Büro den Auftrag zum Angebotspreis in Höhe von 6100 Euro plus Mehrwertsteuer. Dafür wird der gesamte Ort Ringsheim in ein hydraulisches Berechnungsprogramm aufgenommen. Die tatsächlichen Verbrauchswerte der bislang angeschlossenen Gebäude und Haushalte, die die Gemeinde übermittelt, werden in ihr aufgenommen. Zum Schluss der Berechnungen folgt eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise.