Nach dem aktuellen Stand der Planungen würde die künftige Grundschule der Gemeinde Rheinhausen so aussehen. Foto: Bild: Hess-Volk Architekten

Offenes Raumkonzept / Verzicht auf Untergeschoss / Kostenrahmen: 5,6 Millionen Euro

Das künftige Grundschulgebäude in Rheinhausen nimmt allmählich Gestalt an: Den aktuellen Stand der Planungen für den Neubau stellte Architekt Walter Hess in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch vergangener Woche vor.

Rheinhausen. Wesentliche Änderung: Das Gebäude wird kleiner und kommt ohne Untergeschoss aus. Der Kostendruck hatte den Verantwortlichen keine andere Wahl gelassen, wie Bürgermeister Jürgen Louis unumwunden feststellte: "Wir mussten effektiver werden." 5,6 Millionen Euro weisen die Planungen als Investitionssumme aus – ein Ansatz, dem man sich, so Architekt Hess auf Nachfrage aus dem Gemeinderat, "annähere".

"Relativ unabhängig vom Klassenteiler"

Der völlig unzureichende Brandschutz des bisherigen Schulgebäudes hatte zu dem Beschluss des Gemeinderats geführt, beim Bürgerhaus ein neues Schulhaus zu bauen, um weiterhin in Rheinhausen eigenständig eine Grundschule anbieten zu können. Aus dieser Not eine Tugend zu machen und den Neubau für ein zukunftsfähiges Raumkonzept zu nutzen, ist nun das Ziel. Louis bezeichnete das Vorhaben als "Pilotprojekt für den ländlichen Raum", wobei man sich an Vorbildern aus dem Alpenraum orientiere. Ein offenes Raumkonzept mache "relativ unabhängig vom Klassenteiler".

Architekt Walter Hess erläuterte den aktuellen Stand des Entwurfs. Entgegen früherer Planungen wird inzwischen auf ein Untergeschoss für die Technikräume verzichtet, was nicht nur eine Reduzierung der Kosten ermöglicht, sondern auch Vorteile bei Grundwasser und Statik zur Folge hat. Die Technik wird nun auf Erd- und Obergeschoss verteilt, wodurch beide Geschosse unabhängig voneinander belüftet und geheizt werden können. Das Obergeschoss, von Hess als "Lerngeschoss" bezeichnet, beherbergt auf Grundlage des pädagogischen Konzepts zwei Bereiche mit jeweils drei Klassenräumen, einem freien Bereich ("Marktplatz"), einem Lehrerraum und freiem Platz zum Selbstlernen. Einen zusätzlichen Lehrerbereich mit Besprechungs- und Pausenräumen gibt es im Erdgeschoss. Vor dem Gebäude befindet sich ein wettergeschützter Bereich.

Reduziert haben sich die Außenmaße des Gebäudes – in der Länge von 53,5 auf 48,15 Meter und in der Breite von 22,5 auf 21,85 (OG) und 19,40 (EG) Meter. Im Außenbereich ist die Zahl der Parkplätze von 87 auf 120 erhöht worden, auf dem Schulhofgelände findet sich auch ausreichend Platz für das große Klettergerüst.

Laut Bürgermeister Louis ist der Planentwurf in seiner jetzigen Form genehmigungsfähig. Der Gemeinderat nahm den Entwurf zur Kenntnis.

Kultusministerin Susanne Eisenmann wird am Montag, 8. Mai, um 15.30 Uhr im Bürgerzentrum Rheinhausen erwartet, um sich über die geplante Grundschule zu informieren.