Bei dem Angebot lernten die Teilnehmer, wie sie die Heilpflanzen verarbeiten können. Foto: jle Foto: Lahrer Zeitung

Riedwoche: Beim Angebot "Wald- und Wiesenapotheke" geht es raus in die Natur

Ottenheim. Die Natur hält zahlreiche Kräuter und Pflanzen bereit, die heilende Wirkung auf den Körper haben können. Im Rahmen der Riedwoche haben sich zehn Teilnehmer der "Wald- und Wiesenapotheke" auf die Suche gemacht und gemeinsam mit der Veranstalterin Sabine Ziegler Tinkturen und Salben hergestellt. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Ziegler mit dem Thema "Wald- und Wiesenapotheke".

Das Interesse an Heilpflanzen liege in der Familie: "Schon mein Urgroßvater hat sich damit beschäftigt", sagt Ziegler. Viel Wissen habe sie sich auch durch Lesen und Ausprobieren angeeignet. Wichtig für sie sei, dass jeder selbst entscheiden müsse, ob und wie er die Heilkräfte der Natur nutzen möchte.

Veranstalterin erklärt, wie man Tinkturen und Salben herstellen kann

Der Großteil der Teilnehmer ihres Riedwochen-Angebots kam aus Kappel-Grafenhausen. Die Gemeinde ist in diesem Jahr erstmals bei der Riedwoche dabei und bietet einige Aktionen im "Ferienprogramm für Erwachsene" an.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es für die Teilnehmer nach draußen. Die Tour führte entlang des Rheindamms, wo die Gruppe vielerlei Pflanzen entdeckte. Etwa die Brennnessel, die blutreinigend und blutbildend, aber auch entwässernd wirken könne, wie Ziegler erläuterte. Sie riet, die noch jungen Blätter zu verwenden, da diese den höchsten Eisengehalt hätten. Unterwegs begegneten die Teilnehmer auch Beifuß, Schafgarbe, Gänsefingerkraut und Haselnuss.

Nach einer kleinen Stärkung durfte sich die Gruppe selbst ans Werk machen und verschiedene Tinkturen herstellen. Als Basis standen Kanadische Goldrute, die laut Ziegler gut gegen Blasen- und Nierenbeschwerden ist, Beifuß für Magen-Darm-Beschwerden und Gänsefingerkraut, das entspannend auf die glatte Muskulatur, etwa bei Beschwerden im Bauch, wirken könne.

Die Pflanzen wurden in hochprozentigen Alkohol eingelegt. Die Tinkturen müssen anschließend rund sechs Wochen an einem warmen Ort ziehen und täglich etwas geschüttelt werden. Danach müssen sie gefiltert und in dunkle Fläschchen abgefüllt werden. Die Tinktur halte mindestens ein Jahr, sofern sie an einem dunklen und kühlen Platz gelagert werde, erläuterte Ziegler.

Die Teilnehmer stellten außerdem eine Zugsalbe her. Dazu verwendeten sie Fichtenharz, Bienenwachs und Olivenöl. Alles wurde erhitzt und in ein kleines Döschen gefüllt. Ehe es nach Hause ging, erhielt jeder Teilnehmer ein Skript mit den wichtigsten Informationen.