Bei den Erwachsenen gingen in Neuried 120 Aktive aus Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz auf die Matte. Foto: Schwarzwälder-Bote

KampfsportSüddeutsche Meisterschaften in Ichenheim / Ausrichter JJJC Neuried mit guten Ergebnissen

(tom). Erstmals seit vielen Jahren werden die Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) im Brazilian-Jiu-Jitsu (BJJ) nicht in Neuried ausgerichtet. Das gaben die Verantwortlichen am Rande der sechsten süddeutschen Meisterschaften in Ichenheim bekannt.

"Wir hatten ja schon seit langem angeboten, dass sich andere Vereine um die Ausrichtung bewerben sollen. Das ist jetzt geschehen. Die IDM finden dieses Jahr in Augsburg (mit Gi) und Wittlich (no Gi) statt", sagte Verbandspräsident Michael Haselein (Lahr) auf Nachfrage.

Für 2015 zeichnet sich bereits ab, dass die Wettkämpfe ebenso auswärts stattfinden werden. Um dennoch ein größeres Turnier in Neuried abzuhalten, fanden die süddeutschen Titelkämpfe in Ichenheim statt. Der Termin war aus Veranstaltersicht aufgrund von internationalen Parallelveranstaltungen nicht gerade günstig. Dennoch traten bei den Erwachsenen 120 Aktive aus Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz an. Im Nachwuchsbereich wurden am zweiten Tag rund 50 Starter gezählt.

Ausrichter JJJC Neuried war mit acht Erwachsenen und 13 Kindern bei den Wettbewerben vertreten. Im Erwachsenenbereich errangen nahezu alle Starter einen Podiumsplatz. Isabel Ludwig (mit Gi/weiß, über 64 Kilo) errang ebenso den Meistertitel wie Stefan Majewski (no Gi/weiß, 73,5 kg). Zweite Plätze schafften Bettina Roth (weiß, 64 kg), Aksin Huseyin (lila, über 88,3 kg) und Andreas Oser (Senioren ab weiß, über 82,3 kg). Über dritte Plätze freuten sich Philipp Müller (blau, 70 kg) und Torsten Kranz (Senioren weiß, 82,3 kg) (alle mit Gi).

Vom organisatorischen Standpunkt verliefen die Meisterschaften, in deren Rahmen erstmals eine Trophäe für den hinsichtlich Technik und Fairness besten Aktiven vergeben wurde, reibungslos. "Eigentlich sind die ›Süddeutschen‹ schon kleiner als die IDM. Aber von der reinen Manpower her betreiben wird den gleichen Aufwand", so Holger Schipper. Der Vorsitzende des JJJC Neuried verweist stolz auf "unser eingespieltes Team, das nach all den Jahren und Wettkämpfen so schnell nichts aus der Bahn wirft".

Die süddeutschen Titelkämpfe bedeuteten halb so viele Teilnehmer wie eine IDM, aus qualitativer Sicht jedoch keine Verschlechterung. "Die Zahl der Turniere, bei denen sich gute Kämpfer messen können, hat sich zwar erheblich vergrößert. Mit den bei uns startenden Aktiven können wir aber sehr zufrieden sein", sagt Schipper.

Dass die IDM zumindest zwei Jahre nicht in Neuried stattfindet, sei gerade in finanzieller Hinsicht aus Vereinssicht zwar nicht nur erfreulich. "Wir müssen und werden das aber kompensieren", so der JJJC-Vorsitzende zuversichtlich.

Aus Verbandssicht verzeichnet der BJJBD weiterhin konstante Zahlen. Vizepräsident Michael Strack (Neuried) schätzt die aktuelle Mitgliederzahl auf rund 2350, darunter etwa 200 Nachwuchsaktive.

Der Schritt, sich als eigenständig bleibender Verband unter das Dach des Deutschen Judo-Bunds (DJB) zu begeben, wird weiter positiv bewertet. Eine Konkurrenzsituation innerhalb der Szene bestehe zwar nach wie vor seitens des DJJV (Deutscher Ju-Jutsu-Bund), doch der BJJBD sieht die Situation gelassen. "Wir können die Zukunft gelassen angehen, zumal wir glauben, dass dem Bodenkampf die Zukunft gehört. Seitens des Weltverbands wurde uns volle Unterstützung zugesagt", so Strack unter Verweis auf entsprechende Gespräche.