Spektakulär und schön anzusehen: Auch die Voltigierer verzückten in der Offenburger Baden-Arena die Zuschauer. Foto: Fissler

Reiten: Erneut mehr als 10 000 Besucher

Die zehnte Auflage der Baden Classics ist Geschichte. Nach packenden Turniertagen und großem Besucherinteresse zogen die Veranstalter ein positives Fazit.

(km/sey). Der 23-jährige Niklas Krieg freute sich zum zweiten Mal nach 2014 über den Sieg beim Großen Preis und den Gewinn eines Kleinwagens, rund 3000 Zuschauer verfolgten in der Offenburger Baden-Arena am Sonntagnachmittag das Stechen.

Über die vier Turniertage verteilt, die zehnten Baden Classics hatten bereits am vergangenen Donnerstag begonnen, wurde die Marke von 10 000 Zuschauern wie bereits im Vorjahr geknackt. Die Veranstaltung, immerhin inzwischen ein CSI***-Turnier, lautete das Fazit bei der abschließenden Pressekonferenz, komme ganz offensichtlich gut an. Bereits im Vorfeld hatten die Reiter die Bedingungen gelobt. Die Pferde sind in warmen Boxen untergebracht, auch der Abreiteplatz befindet sich unterm Dach. Hinzu komme, das bestätigen Welt- und Europameister Jahr für Jahr ebenso unisono wie lokale Sportler, die freundschaftliche, familiäre Atmosphäre.

Zu bestaunen gab es insgesamt 17 Prüfungen, 150 000 Euro an Preisgeldern wurden ausgeschüttet. Gespannt sein darf man auch darauf, ob die Baden Classics in Zukunft noch weiter aufstocken werden und einen weiteren Stern, es wäre der vierte, anstreben. Damit könnte es gelingen, noch den einen oder anderen Topreiter zusätzlich nach Offenburg zu locken. Die Sponsoren, das wurde bekannt gegeben, haben jedenfalls für weitere Jahre zugesagt.

Begonnen hatten die zehnten Baden Classics mit der Youngster-Tour. Felix Hassmann stellte mit dem achtjährigen Wallach Captain America den ersten Sieger. Das Paar siegte über 1,35/1,40 Meter fehlerfrei in der schnellsten Zeit von 60,75 Sekunden. Zweiter wurde Hans-Dieter Dreher mit dem siebenjährigen Catoki-Sohn Candinas, dem neuen Deckhengst des Gestüts Grenzland. Von 70 Paaren blieben insgesamt 22 im Parcours fehlerfrei.

Erster Sieger der CSI 1*-Tour wurde Cedric Wolf auf der elfjährigen Oldenburger Stute Cho Chang J. Geendet hatte der erste Turniertag mit dem Regio-Springen. 51 Reiter waren in den Parcours über eine Hindernishöhe von 1,15 Meter gegangen. Die zehn besten Teams mit ihren drei erfolgreichsten Reitern qualifizierten sich für das Mannschaftsspringen, das bekanntlich der RV Lahr mit Verena Schieler, Anna-Marlena Zehnle und Moritz Schmieder gewann. Schieler hatte am vergangenen Donnerstag auch das L-Springen gewonnen.

Am zweiten Tag machten in der zweiten Runde der Platin-Tour über 1,50 Meter mit Stechen der Niederländer Robert Vos und Carat von sich reden (dotiert mit 24 600 Euro). Als Zweiter von insgesamt elf Stechen-Teilnehmern ritt er den 17-jährigen Caletto-Sohn Carat in nur 39,85 Sekunden zum Sieg. Holger Hetzel wurde auf Legioner in 40,5 Sekunden Zweiter. Rang drei ging an Michael Whitaker auf Jb’s Hot Stuff.

Neben dem Springsport zeigten auch die Voltigierer ihr Können (wir berichteten). Einen besonderen Abschied gab es bei der Hengstschau des Gestüts Grenzland (Eimeldingen): Der 17-jährige braune Colore wurde feierlich aus dem großen Sport verabschiedet. Siege und vordere Platzierungen auf den großen Turnieren in aller Welt krönten die erfolgreiche Turnierkarriere des Hengstes. Mit seinem Reiter Hans-Dieter Dreher stand das Paar 2013 in Calgary als Mitglied der deutschen Mannschaft auf dem Siegerpodest. Allerdings zog sich Colore vergangenen Sommer beim CSI St. Moritz eine Sehnenverletzung zu, sodass er künftig nur noch in der Zucht eingesetzt wird. Zum Abschied von den großen Turnierplätzen dieser Welt gab es für den Hengst in Offenburg einen Eimer voller Karotten, die er sich in der Baden-Arena schmecken ließ.