Zwar gewann Andrej Kracman sein Einzel gegen Claudio Grassi, für sein Team reichte es dennoch nicht zum Sieg. Foto: Fissler

Aufsteiger aus der Ortenau wird sensationell Vierter / Favorit Großhesselohe scheitert denkbar knapp

Für die Tennisherren des TC BW Oberweier endete die Premierensaison in der 2. Bundesliga auf einem kaum für möglich gehaltenen vierten Platz. Für noch mehr Verwunderung in der Liga sorgte nur noch der überraschende Aufstieg des TV Reutlingen.

Dass die die erste Mannschaft des TC Blau-Weiß Oberweier ihre erste Saison in der Südstaffel der 2. Bundesliga mit einem ausgeglichenen Punktekonto beenden würde stand bereits vor der Austragung des letzten Spieltags fest, an dem das Team von Trainer Oliver Killeweit spielfrei hatte. Dass die Tennis-Cracks am Rundenende allerdings auf einem hervorragenden vierten Rang stehen würden, stand erst nach der Partie des TC Großhesselohe beim Konkurrenten aus Hainsacker fest. Mit 6:3 entschieden die Bayern das Spiel relativ deutlich für sich. Durch die erwartbare Niederlage hatte Hainsacker nicht mehr mit Oberweier gleichziehen können und landete auf dem siebten Rang.

Für den großen Aufstiegsfavoriten Großhesselohe konnte der Erfolg gegen die Oberpfälzer allerdings nicht über die große Enttäuschung hinwegtrösten, die das Team um seine Starspieler Florian Mayer und den Weißrussen Uladzimir Ignatik nach dem verpassten Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse verspürte. Ungeschlagen war die Mannschaft in absoluter Topbesetzung am vorletzten Spieltag gegen den ebenfalls noch unbesiegten TV Reutlingen gegangen - und waren denkbar knapp gescheitert. Dabei hätte beim Tabellenzweiten Reutlingen alles ganz anders laufen können. Boy Westerhof hatte im Match-Tiebreak seines Spieles gegen Florian Fallert beim Stand von 9:5 vier Matchbälle in Serie. Nach sechs Punkten in Folge für den Gegner musste sich der niederländische Routinier allerdings unglücklich geschlagen geben. Die zwei Einzelsiege von Florian Mayer (7:6, 6:4 gegen Jordi Samper-Montana) und von Kevin Krawietz (7:5, 6:4 gegen Gerard Granollers-Pujol) waren in der Endabrechnung zu wenig. Denn da zuvor auch Großhesselohes Marek Jaloviec (3:6, 4:6 gegen Tobias Simon), Spitzenspieler Uladzimir Ignatik (1:6, 2:6 gegen Jonathan Eysseric) sowie Steven Diez (4:6, 1:6 gegen Routinier Michael Berrer) ihre Partien verloren geben mussten, gewann der Gastgeber das Spitzenspiel mit 5:4.

Alles verloren ist für den Krösus der 2. Bundesliga allerdings noch nicht: Aufgrund von möglicher Umstrukturierung der Ligen und potenzieller Startverzichts anderer Teams in der höchsten deutschen Spielklasse, könnte der TCG am Ende als Vizemeister möglicherweise noch in die erste Liga nachrutschen.

Das Abenteuer Bundesliga will Reutlingen mit einem unveränderten Kader angehen, teilte Trainer Daniel Stöhr nach der Partie mit.

Für den TC Blau-Weiß Oberweier wird es daher wohl auch im kommenden Jahr wieder zum großen Kräftemessen mit dem Giganten aus Großhesselohe kommen. Dass die Mannschaft dabei nicht vollkommen chancenlos sein wird, zeigt ein Ergebnis aus der abgelaufenen Saison. Am fünften Spieltag hatte sich das Killeweit-Team genau wie Großhesselohe beim Meister aus Reutlingen ebenfalls nur knapp mit 4:5 geschlagen geben müssen. Wenn das kein gutes Omen ist.

Tabelle

1. TV Reutlingen 16:0

2. TC Großhesselohe 14:2

3. Wolfsberg Pforzheim 14:6

4. TC BW Oberweier 8:8

5. BASF TC Ludwigshafen 8:8

6. TSV 1860 osenheim 6:10

7. SpVgg Hainsacker 6:10

8. Balu-Weiß Würzburg 4:12

9. TC Ismaning 0:16