Erst seit gut einem Jahr ist Antonio Silvestri als Weltverband-Kampfrichterchef im Amt – und schon wurde sein Vorschlag der einheitlichen Gewichtsklassen umgesetzt. Foto: Herzog

Neue Gewichtsklassen beschlossen / Auch die Landesverbände folgen

Vom 2. September an wird in der Verband-Mannschaftsrunde in veränderten Gewichtsklassen gerungen. Doch gewöhnen müssen sich Ringer, Funktionäre und Zuschauer daran eigentlich nicht.

Der Grund: Schon ab 2018 wird es völlig neue Gewichtslimits geben. Wie Südbadens Verbandspräsident Martin Knosp (Urloffen) jüngst bei einer Präsidiumssitzung bekannt gab, habe die Kommission des Weltverbands UWW bereits zum 1. Januar 2018 neue Gewichtsklassen beschlossen. Die Zustimmung durch den Weltverband sei reine Formsache, so Knosp.

Das Erfreuliche daran: Nach einer Zeit von vier Jahren, in denen es bei Einzelstarts wie bei deutschen, Welt- und Europa-Meisterschaften sowie Olympia unterschiedliche Limits im freien und griechisch-römischen Stil gab, wird wieder alles einheitlich. Dafür hatte sich der frühere württembergische, deutsche und seit 2015 Weltverbands-Kampfrichter-Chef Antonio Silvestri (Ludwigsburg) stark gemacht.

Statt in acht wird künftig in zehn Gewichtsklassen (55 Kilo, 60 kg, 65 kg, 70 kg, 75 kg, 80 kg, 85 kg, 90 kg, 100 kg und bis 130 kg) gerungen, wobei die sechs geraden Klassen mit einer "0" olympisch sind. Auch bei den Frauen wird von bisher acht auf zehn Gewichtsklassen aufgestockt. Zu den sechs olympischen Limits 48 kg, 54 kg, 60 kg, 66 kg, 72 kg und 78 kg kommen noch 51 kg, 57 kg, 63 kg und 69 kg hinzu. Wie Knosp weiter verriet, werde der Deutsche Ringer-Bund (DRB) die Gewichtsklassen zeitnah übernehmen und die Landesverbände würden folgen, um ein einheitliches Gefüge von der Bundes- bis zur Bezirksliga zu haben.

Personelle Veränderungen deuten sich im Präsidium des Südbadischen Ringerverbands (SBRV) an, nachdem Sportreferent Karlheinz Schultes (Waldkirch) erklärte, nach insgesamt 32 Amtsjahren beim Verbandstag am 12. Mai in Wieslet nicht mehr zu kandidieren. Nachfolger soll der bisherige Rechtausschuss-Vorsitzende (RA-II) Ralf Schick (Kappel) werden, dessen Funktion Aurel Hildinger (RA-I/Karlsruhe) übernehmen soll. Für das Amt des RA-I schlug das Präsidium Derya Cilingir (Urloffen) vor, wodurch dann nach Dorothea Oldak (Seelbach) eine zweite Frau in das höchste Verbandsgremium einzöge. Alle anderen Funktionsträger haben sich bereit erklärt, für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren zur Verfügung zu stehen.

Zum 31. Dezember 2016 haben sich mit dem KSV Rheinstrom Konstanz und dem RSV Löffingen zwei Ringervereine aus dem Landesverband abgemeldet. Neu aufgenommen wurde der VfK Eiche Radolfzell. Obwohl es nun erstmals im Heimatort von Verbands-Jugendreferent Klaus Blank einen Ringerverein gibt, ist dieser über die Neugründung nicht nur glücklich, wie er einräumte. Unstimmigkeiten beim StTV Singen waren die Hauptursache, dass in Radolfzell ein Ringerverein aus der Taufe gehoben wurde und viele junge Ringer von Singen nach Radolfzell "Mattenflucht" begingen. Daran hat der StTV nun gehörig zu knabbern.