Ordentlich Betrieb am Kreis (von links): Martin Geppert, David Reuter, Oliver Gieringer, Christoph Baumann und Noél Lefevre Foto: Fissler

Südbadenliga: Altenheim gewinnt ein Derby, das nicht lange in Erinnerung bleiben dürfte / Ottenheims Kampfgeist ohne Erfolg

TuS Altenheim – HTV Meißenheim 27:22 (11:11). Rund 400 Zuschauer haben am Freitagabend in der Herbert-Adam-Halle keinen hochklassigen, aber einen spannenden Lokalkampf gesehen.

(tom). Die Anfangsphase verlief ausgeglichen. Altenheim hatte Probleme, die schnellen HTV-Anspiele zu unterbinden, kassierte immer wieder Gegentreffer. Über 5:5 (13.) und 8:8 (23.) war keiner der Kontrahenten in der Lage, sich abzusetzen. Zur Halbzeit war der ausgeglichene Zwischenstand somit keine Überraschung. "Wir haben eigentlich ganz gut angefangen, aber Meißenheim war griffig, hat uns mit seinem Tempospiel Probleme bereitet", sagte TuS-Trainer Timo Heuberger später. Sein Gegenüber Frank Ehrhardt stellte enttäuscht fest: "Ob wir von Beginn an richtig drin waren im Spiel, ist schwer zu sagen. Es war kein Derby, das hinterher als herausragend in Erinnerung bleiben wird."

Hälfte zwei begann mit einer überzeugenden Altenheimer Phase. "Wir haben die Abwehr besser gestellt, nicht mehr so viel zugelassen. Und auch im Angriff hat sich die Mannschaft mehr zugetraut als in den ersten 30 Minuten", fand Heuberger. Über 15:15 (41.) kamen die Hausherren zum 18:15 (44.). Das war der Zeitpunkt, als den Gästen die Kontrolle allmählich, aber folgenschwer entglitt. Ehrhardt machte dafür drei wesentliche Gründe aus: "Es waren einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen im Spiel, dazu haben wir zu viele 100-prozentige Möglichkeiten ausgelassen. Und die Abwehrarbeit war in der Schlussphase unterirdisch, wir waren selbst schuld." Für Heuberger war die Steigerung nach dem Seitenwechsel maßgeblich für den Sieg. Beim 24:20 (56.) war die Begegnung entschieden. Auf Altenheim warten jetzt fünf Auswärtsspiele in Serie, denen Heuberger aber positiv entgegensieht: "Wir haben noch Luft nach oben, können aber optimistisch sein." Die Meißenheimer Anforderung heißt dagegen nach wie vor Abstiegskampf.

TuS Altenheim: Grangé 2, Schäfer; Reuter 1, Sutter 6/2, Biegert, Strosack 5, Fels 2, Meinlschmidt 5, Höfer 1, Denz, Lefevre 2, Kugler 3/3, Gieringer, Weidtmann.

HTV Meißenheim: Krajnc, D. Velz; Engel 2/1, Funke, Obergfell 2, Spinner 3, Schröder, A. Velz 2/1, Baumann 5, Geppert 6/1, Schäfer 1, Ammel, Hügli 1.

(tom/lb). TB Kenzingen – TuS Ottenheim 25:24 (16:7). Im Gegensatz zum Hinspiel haben die Gäste aus Schwanau am Samstagabend nicht gegen Kenzingen gepunktet.

Körperlich waren beide Kontrahenten von Beginn an in der Partie (insgesamt 36 Strafminuten), wenngleich die personell einmal mehr limitierten Breisgauer treffsicherer auftraten. Über 7:2 (15.) und 9:5 (20.) fand der TBK immer wieder Lücken in der Ottenheimer Defensive. Beim 13:5 (24.) nahm der Rückstand deutliche Formen an. Kenzingen war überraschend klar überlegen, für die zweiten 30 Minuten musste sich der Riedverein angesichts von satten neun Treffern Rückstand dringend etwas einfallen lassen. "Wir haben es in der ersten Halbzeit vermasselt", musste TuS-Coach Daniel Hasemann nach der Niederlage eingestehen. "Neun Tore Rückstand waren zu viel." Dennoch: In der ersten Halbzeit hatte Ottenheim eigentlich vieles richtig gespielt, beim Torabschluss fehlte jedoch die letzte Konsequenz. In der Defensive ließ die Ried-Sieben im Spiel eins gegen eins zu viel zu.

Kenzingen ließ sich zunächst auch durch die Rote Karte gegen Deivas Eidukonis (42.) nicht aus der Ruhe bringen. Doch der Kampfgeist der Gäste war geweckt. Was der TuS im zweiten Durchgang spielte, war für Hasemann "spielerisch und kämpferisch top." Angriff und Abwehr funktionierten plötzlich so, wie man es sich vorgenommen hatte. Zudem wurde Keeper Christoph Plschek immer stärker. Ottenheim kämpfte sich Tor um Tor heran. Kenzingen wirkte angeschlagen, der TuS blieb dran. Beim 23:22 (54.) durch Johannes Weide schöpfte man weitere Hoffnung. Der TBK kam in der Schluss-Viertelstunde nur noch zu vier Treffern.

In der letzten Minute haderte Ottenheim mit zwei Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Beim Stand von 24:24 hatte Plschek einen Wurf der Gäste pariert, den Abpraller nutzte TB-Spieler Rollinger, um das 25:24 zu markieren. Allerdings stand er dabei aus Ottenheimer Sicht klar im Kreis, was die Unparteiischen jedoch nicht ahndeten.

Hasemann nahm vor dem letzten Angriff noch einmal eine Auszeit und brachte einen siebten Feldspieler. 15 Sekunden vor Spielende führte sein Team einen Freiwurf schnell aus, doch die Schiedsrichter pfiffen Ottenheims Wurfversuch aus freier Position zurück und ließen den Wurf ohne Begründung wiederholen. Die Zeit reichte so nur noch zu einem direkten Freiwurf, der dem TuS nichts mehr einbrachte und so blieb es beim Sieg für die Gastgeber. "Natürlich haben wir uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Aber wenn man sich so herankämpft und am Ende durch solche Entscheidungen verliert, kommt man sich schon betrogen vor", so Hasemann.

TB Kenzingen: Morga, Mikucionis; Pommeranz, Michelbach 7, Jäger 4/3, Hüglin 1, Eidukonis 3, Winkler, Fedorov, Rollinger 3, Rasikevicius 7.

TuS Ottenheim: Plschek, Rauer; Rubin, Bing 5/3, Betzler 3, Jentsch 3, Métier 2, M. Ziegler 2, Weide 4, Thielecke, Heimburger, R. Ziegler 4, Heitz, Schneckenburger 1.