Ganz schön zur Sache ging es beim Jubiläumsrennen des MSC Berghaupten am Waldsee. Foto: Heck

Routinier aus Gengenbach begeistert das Publikum bei den 48. Kronen Racedays in Berghaupten

Ein strahlendes Wochenende erlebten Tausende Besucher bei den 48. Kronen Racedays des MSC Berghaupten. Neben dem Speedway-Heimsieg der "Black Forest Eagles" ragte Platz zwei von Bernd Diener (Gengenbach) in der WM-Challenge heraus.

Organisatoren, Aktive und Besucher konnten am Berghauptener Waldsee aufatmen. Das Wetter blieb am Wochenende gleichbleibend ideal. Die Heimfans hatten auch angesichts der sportlichen Leistungen Grund zur Freude. Im Mittelpunkt des Interesses stand vor allem die FIM Langbahn-WM-Challenge mit 15 Fahrern aus sieben Nationen. Zum ersten Mal seit 18 Jahren fand am Waldsee wieder eine Prädikat-Quali zur Langbahn-WM statt.

Den besten drei Akteuren des Klassements winkte die direkte Qualifikation für die Grand Prix-Serie 2018. Vor allem zwei Fahrer drückten dem Sonntag ihren Stempel auf. Einerseits war das der "ewige" Bernd Diener. Spekuliert werden konnte, ob der 58-Jährige einen ganz persönlichen Jungbrunnen im Keller stehen hat. Diener mischte die Konkurrenz auf, gewann vier seiner fünf Vorläufe und das Halbfinale. Fahrerkollege Max Dilger (Sulz) urteilte: "Er ist ein Phänomen, kennt aber auch die Bahn in- und auswendig." Als zweiter Fahrer zog der Tscheche Josef Franc die Fans auf seine Seite. Franc gewann drei Vorläufe und sein Halbfinale, wurde aber zweimal im direkten Duell von Diener besiegt. Vor allem mit seinem spektakulären Fahrstil, Biss in den Kurven und seiner Kampfkraft sorgte Franc für Staunen. "Franc packt das Hackebeil aus", sagte Bahnsprecher Schorsch Smolinski dazu voller Respekt. Vor dem Finale lagen Diener und Franc mit je 22 Punkten gleichauf. Shootingsstar Romano Hummel (Niederlande) zählte 21, Jesse Mustonen (Finnland) 20 Punkte.

Packender Endspurt entscheidet das Rennen

Die Menge fieberte mit, als Diener von der Außenbahn einen Raketenstart hinlegte, mit Franc am Hinterrad dem Feld enteilte. Bis zur Zielkurve lag Diener vorne, doch der zähe Tscheche stahl sich mit einem genialen Manöver am Altmeister vorbei, lag im Ziel eine Radlänge und mit 26 Punkten vor dem Deutschen (25). Aufgrund Punktgleichheit von 22 Zählern mussten Mustonen und Hummel ins Stechen um Rang drei. Der bereits am Knie verletzte Hummel leistete sich einen Patzer, als er in der Startphase ins Band fuhr. Damit servierte er dem Finnen Platz drei auf dem Silbertablett. Bereits am Samstag konnten im Rahmen des Speedway Teamcups die "Black Forest Eagles" ihr Heimrennen gewinnen. 35 Punkte erreichte das aus Max Dilger, Daniel Spiller, Ethan Spiller und Maximilian Pongratz bestehende Team.

Die Konkurrenten aus Dohren (30), Diedenbergen (25) und Landshut (23) wurden abgehängt. Alles in allem war die 48. Auflage eine Werbung für den Bahnsport. Organisatorisch reibungslos, mit allem, was dem Bahnsport in seiner Rasanz gut zu Gesicht steht. Der Sturz des deutschen Meisters Stephan Katt (Neuwittenbeck) sorgte kurzzeitig für besorgte Mienen. Doch der "Catman" konnte trotz Blessuren weiterfahren und offenbarte sein Kämpferherz.

INFO

Die Gewinner im Überblick

Samstag (Speedway-Teamcup): 1. Black Forest Eagles 35 Punkte (Max Dilger 10, Daniel Spiller 10, Ethan Spiller 9, Maximilian Pongratz 6), 2. Emsland Speedwayteam Dohren 30 Punkte, 3. Diedenbergen Rockets 25 Punkte, 4. Young Devils Landshut 23 Punkte.

Sonntag (Grasbahn): FIM Langbahn WM-Challenge (Soloklasse International): 1. Josef Franc (Tschechien) 26 Punkte, 2. Bernd Diener (Gengenbach) 25 Punkte, 3. Jesse Mustonen (Finnland) 22 Punkte. Mustonen setzte sich im fälligen Stechen gegen den punktgleichen Niederländer Romano Hummel durch.

Seitenwagen International/500 ccm: 1. Markus Venus/Markus Heiß (Pfarrkirchen, 15 Punkte), 2. Karl Keil/David Kersten (Brombachtal, 10 Punkte), 3. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann (Gaißach, 10 Punkte).