Ehrende und Geehrte (von links): Gerhard Klotz (Präsident Verband Nordbaden), Philipp Faißt, Fabian Gänshirt, Gerhard Ziegler (Präsident Landesverband) und Hans-Jürgen Schnebel (Präsident Verband Südbaden) Foto: Mühl

Gespannfahren: Philipp Faißt und Fabian Gänshirt in Ottenheim für ihre Erfolge gewürdigt

Mit der Verleihung des goldenen Fahrabzeichens durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und der goldenen Ehrennadel des Pferdesportverbands Baden-Württemberg sind die Erfolge der Gespannfahrer Philipp Faißt und Fabian Gänshirt gewürdigt worden.

Faißt und Gänshirt, seit Jahren schon Team-, Vereins- und Trainingspartner, beste Freunde und Weltmeister – "diese Konstellation besitzt einmaligen Charakter", sagte Gerhard Ziegler (Ditzingen), Präsident des Landespferdesportverbands, im Rahmen der Ehrung.

Ganz bewusst verzichtete er darauf, die reichhaltig bestückte Erfolgsliste der beiden ebenso erfolgreichen wie bodenständigen Fahrer (wir berichteten) nochmals herunter zu beten. Stattdessen wurden auf Wunsch des Erfolgsduos die Menschen und Pferde in den Vordergrund gerückt, dank derer sie ihren beispiellosen sportlichen Weg überhaupt erst beschreiten konnten.

Im Fall von Faißt wurden "Orchis du Ried" und "Ann in Time" vorgestellt. "Mit Orchis habe ich die ersten Schritte absolvieren können. Als dann irgendwann absehbar wurde, dass es in dieser Kombination auf internationaler Ebene nicht reichen würde, kam Annie später dazu. Beide Pferde bedeuten mir unglaublich viel, mit Annie habe ich mich zusammenraufen müssen. Wir sind uns einig, mal mehr, mal weniger", berichtete Faißt und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Er nahm seine Ausführungen von der lockeren Seite.

Emotionaler fielen die Worte von Fabian Gänshirt aus. Die Ponys "Doreen" und "Dorina", im Anschluss "Olesja" und aktuell sein Weltmeister-Begleiter "David L", markierten die Stationen des zweiten Eckpfeilers des "Teams FaiGä". Auch aus Gänshirts Sicht verbinden ihn viele Geschichten und Erlebnisse mit den Ponys. "Erst im Zweispänner-, später dann im Einspännerbereich – es war bisher ein langer Weg. Viele Menschen und auch die Tiere haben es möglich gemacht, dass ich jeden Schritt auf diesem Weg erfolgreich absolvieren konnte", sagte Gänshirt, der zwischenzeitlich sichtbar schlucken musste.

Dabei zeigte der Weltmeister auch in diesem Fall keinerlei Allüren, wirkte echt und offen. RFV-Vereinskamerad Peter Kees erzählt immer wieder gern die Anekdote von Gänshirts erstem Trainerauftritt nach seinem Titelgewinn 2015. "Als er zu mir auf die Kutsche stieg und ich spaßeshalber sagte, jetzt müssten wir ihm als Weltmeister eigentlich den Teppich ausrollen, hat er nur gegrinst und gesagt: ›Nee, ich bleibe ganz einfach der Fabian.‹ So ist Fabian, das zeichnet ihn aus."

Das bestätigte beispielsweise auch Fahrerin Vanessa Breithaupt, die beide Weltmeister bereits als Trainer erlebte. "Ich habe von beiden enorm viel lernen können, gerade auch in technischer Hinsicht. Sie vermitteln Wissen mit viel Ruhe, aber auch Spaß", sagte Breithaupt, die U 25-Landes-Vizemeisterin im Bereich Großpferde.

Die Verantwortlichen von Verbänden und Kommune dankten nicht nur den beiden Geehrten, sondern auch exemplarisch Freunden und Gönnern wie Hermann Mast, Wolfgang Lohrer, Meinrad und Doris Lehmann, Horst Rüdtlin, Gabriele Zehnle, Hermann Gänshirt, Adeline, Hubert und Monika Faißt, Vanessa Breithaupt und Sarah Kern. Sie seien, hieß es, das Gerüst, die Bauteile, die Faißt und Gänshirt auch zukünftig den Rücken freihalten werden. Denn der Weg vom "Team FaiGä" soll trotz aller bisherigen Erfolge, sollten Gesundheit und Motivation weiter ungebrochen bleiben, noch längst nicht zu Ende sein.