Das Turnier auf Rasen findet nicht nur in Altenheim immer weniger Anklang. Beim Ried-Verein will man sich nun Gedanken darüber machen, wie und ob es abseits der Beachplätze weitergehen könnte. Archivfoto: Wendling Foto: Schwarzwälder-Bote

Beachhandball: Altenheims Vorsitzender für den Bereich Handball über Erlebnisse und Zukunftsaussichten

Heute beginnen in Altenheim die Stoneline Beach-Days. Das einstige Rheinauen-Rasenturnier feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Karl-Heinz Jund, besser bekannt als "Charly", war von Anfang an dabei. Jund ist seit 54 Jahren beim TuS Altenheim, ist Vorsitzender der Abteilung Handball, Trainer der C-Jugend – und nebenbei organisiert er auch noch jedes Jahr die Beach-Days mit. Wir haben uns im Vorfeld mit ihm unterhalten.

Herr Jund, seit 30 Jahren veranstaltet der TuS Altenheim nun das Rheinauenturnier. Sie sind von Anfang an dabei. Wie entstand vor drei Jahrzehnten die Idee, ein Rasenturnier auf die Beine zu stellen?

Bei anderen Vereinen hat man damals schon gesehen, dass solche Turniere angenommen werden. So ist dann die Idee entstanden, eine Handballwoche zu veranstalten. Ich war damals schon Abteilungsleiter Handball und dann konnten wir das schnell umsetzen.

Wie sahen die Anfänge des Turniers aus?

Von Anfang an war es ein hochklassiges Turnier. In den ersten Jahren hatten wir schon den französischen A-Jugend-Meister Racing Straßburg und den deutschen Feldhandball-Meister TSV Birkenau zu Gast. Es gab unter anderem ein Großfeldturnier, ein Vereinsturnier und am Samstagabend das legendäre "Kigele". Bei schlechtem Wetter konnten wir in die umliegenden Hallen nach Meißenheim, Ichenheim, Schutterwald und Niederschopfheim ausweichen.

In den ersten Jahren fand die Beachveranstaltung dann auch am ein Kilometer entfernten Anglerheim statt. Warum?

Nach zwei Jahren vor der Halle sind wir provisorisch ans Anglerheim umgezogen, während der Beachplatz gebaut wurde. Freitags wurde alles dort aufgebaut und in derselben Nacht wurde alles wieder an die Halle gefahren, um alles für das Rasenturnier aufzubauen.

Seit 30 Jahren finden nun die Stoneline Beach-Days, wie die Veranstaltung inzwischen heißt, statt. Wie ist sowas organisatorisch zu stemmen?

Das geht nur, in dem sich der ganze Verein und das Dorf bereit erklären, mitzuhelfen – von den Jugendlichen als Stuhlschiedsrichter bis zu den Eltern, die auch mal einen Thekendienst übernehmen. Die Seniorenmannschaften müssen zum größten Teil zwei Thekendienste übernehmen. Natürlich ist noch das Organisationsteam zu nennen, das alles schon im Vorfeld plant.

Das ursprüngliche Rheinauen-Rasenturnier findet immer weniger Anklang. Wird sich nach drei Jahrzehnten in Zukunft nur noch auf Beachhandball konzentriert?

Man hat sich bereits in der Vergangenheit Gedanken darüber gemacht, weil das Turnier rückläufig war. In diesem Zug haben wir es vergangenes Jahr mit einem "Sie &Er-Turnier" probiert, das aber aufgrund mangelnder Anmeldungen nicht zustande kam. Gründe dafür zu finden, ist schwierig. Vielleicht liegt es an der örtlichen Trennung zwischen Sport- und Beachplatz. Die Veranstaltungen beißen sich da ein wenig. Wir werden uns noch einmal Gedanken machen müssen.

Mit mehr als 200 Mannschaften zählen die Beach-Days inzwischen zu einem der größten Turniere Deutschlands. Wie haben Sie die Entwicklung in den vergangenen Jahren gesehen und wie sieht die Zukunft aus?

Als wir das alles ins Leben gerufen haben, dachten wir niemals, dass es so von Rasen auf Beach kippt. Wir haben uns dem Zulauf angepasst und einen Beachplatz gebaut, um den Trend nicht zu verpassen. Die Anzahl der Anfragen wurde immer größer. Die Zukunft ist sicherlich auch vom DHB abhängig. So wie es jetzt ist, mit nur drei Qualifikationsturnieren und dann spielt man um die deutsche Meisterschaft, ist es sicherlich nicht fördernd. Der DHB ist aber in der Pflicht, hier mehr zu tun, gerade weil Beachhandball 2024 olympisch wird. Beachhandball wird in Deutschland nicht mehr wegzudenken sein – und bei uns im Verein sowieso nicht.

Nach 30 Jahren gibt es viele Erinnerungen. Was ist bei Ihnen alles hängen geblieben?

Das ist schwierig zu sagen. Sicherlich, dass wir immer einen guten Schutzengel gehabt haben und nie etwas Schlimmes passiert ist. Viele Freundschaften wurden geschlossen – zum Teil haben sich Ehepaare bei uns kennengelernt. Auch unser Präsident ist vor 28 Jahren bei diesem Turnier an unserem Verein hängen geblieben. Toll ist auch, dass alles super mit den Helfern funktioniert und Verein und Dorf dahinter stehen. Trotz der vielen Arbeit stärkt es den Zusammenhalt im Verein, weil jeder stolz sein kann, Teil dieses Events zu sein.

> Die Fragen stellte Nico Hügel.