Fabian Xaver Weißmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Reiten: Jockey spricht über das Galopprennen in Meißenheim und seinen bisherigen Werdegang

Auf der Waldrennbahn in Meißenheim stehen an diesem Sonntag (ab 14 Uhr) spannende Galopprennen auf dem Programm. Auf dem 1180 Meter langen Rundkurs werden sechs Rennen ausgetragen, die mit mehr als 12 000 Euro dotiert sind. Am Start sein wird auch Jockey Fabian Xaver Weißmeier (26 Jahre). Er ist seit Jahren national und international in der Galopprennsportszene unterwegs und spricht im Interview über das Rennen in Meißenheim und seine Leidenschaft.

Wie oft sind Sie schon in Meißenheim auf der Rennbahn geritten?
Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre bin ich sicherlich 40 Mal in Meißenheim gestartet.

Was schätzen Sie an der Veranstaltung in Meißenheim besonders?
Das Rennbahnareal ist klein, familiär und sehr gemütlich. Die Stimmung bei dieser Veranstaltung ist immer gut. Außerdem gibt es gutes und leckeres Essen.

Wie viele Rennen werden Sie am Sonntag bestreiten?
Ich werde an fünf Rennen teilnehmen.

Mit welchem Ziel kommen Sie wieder nach Meißenheim?
Natürlich möchte ich weiter auf Punktejagd für den Turfchampion gehen. Jedoch ist jedes Rennen für sich gesehen wichtig und nichts ist schöner als einen Sieg oder zumindest eine gute Platzierung herauszureiten
– sowohl für den Reiter als auch für den Trainer und den Besitzer.

Welche Herausforderungen gilt es für Sie auf der Waldrennbahn in Meißenheim zu beachten?
Die Bäume, die die Waldrennbahn umsäumen, nehmen wir Rennreiter kaum oder gar nicht wahr. Vielmehr ist es die Bodenbeschaffenheit, auf die ich achten muss. Bei leichten Unebenheiten muss ich, wie wir Rennreiter sagen, das Pferd mehr am Kopf halten, um die Geschwindigkeit leicht zu drosseln.

Welche Durchschnittsgeschwindigkeit wird bei einem Rennen auf der Meißenheimer Bahn, die zu den kleineren Rennbahnen im Vergleich zu Iffezheim oder Mannheim zählt, erreicht?
Die Durchschnittsgeschwindigkeit wird bei etwa 47 Stundenkilometern liegen.

Gibt es von der Geschwindigkeit her Unterschiede zwischen den Vollblütern und den Arabern?
Ja, die Araber sind im Durchschnitt etwa zehn Stundenkilometer langsamer als die Vollblüter.

Wann entstand bei Ihnen der Wunsch, Rennreiter zu werden?
Nach bestandener Amateurrennreiterprüfung mit 14 Jahren entstand dieser Wunsch. Nach meinem Realschulabschluss habe ich meine Ausbildung zum Rennreiter begonnen und 2008 abgeschlossen.

Wie war Ihr sportlicher Werdegang? Seit wann dürfen Sie sich Jockey, also Rennreiter mit 50 Siegen, nennen?
Profi bin ich seit Beendigung meiner Ausbildung. Seit 2009 darf ich mich Jockey nennen. Auf der Rennbahn in Mannheim hatte ich meine 50 Siege voll. Daran kann ich mich heute noch gut erinnern. Mittlerweile
habe ich 178 Siege vorzuweisen.

Wie halten Sie Ihr Gewicht?
Meine Waage darf nicht mehr als 56 Kilo anzeigen. Das ist mein ideales Renngewicht. Zeigt es mehr an, muss ich mein tägliches Joggingprogramm ausdehnen.

Bei der Fußball-EM dürfen Sie mit Ihren Kumpels aber doch bestimmt auch mal ein Bier trinken, oder?
Ja, ein Bier gönne ich mir manchmal. Aber mehr ist nicht drin, sonst müsste ich noch mehr joggen.

Wie halten Sie sich fit?
Ich mache regelmäßig Sport. Neben dem täglichen Reiten gehe ich jeden Tag joggen oder seit dem vergangenen Winter auf mein neues Laufband.

Wenn Sie am Sonntag beim Wetten zum ersten Mal auf ein Rennpferd setzen würden, worauf würden Sie achten?
Ein gutes Bauchgefühl ist nie verkehrt. Als Laie können Sie aber auch augenscheinlich beurteilen, ob das Pferd ein glänzendes und gesundes Fell hat, ob es sehr nervös oder schwierig im Führring zu halten oder ob es ausgeglichen und zufrieden ist.


Die Fragen stellte Dagmar Schulte.