Regina Wolf Foto: Siefert Foto: Lahrer Zeitung

Ab 1. Oktober gibt es in Offenburg eine Flüchtlingsbeauftragte

Offenburg (red/sad). Die Stadt Offenburg reagiert auf die steigende Zahl an Flüchtlingen jetzt personell: Die Stelle der Integrationsbeauftragten wird zum 1. Oktober zu einer Vollzeitstelle aufgestockt – damit wird Regina Wolf offiziell als Flüchtlingsbeauftragte arbeiten.

Wenn es um Flüchtlinge geht, sind Sie nun die Anlaufstelle für die kommunale Betreuung. Was hat die Stadt bereits getan?

Seit September 2014 leite ich den runden Tisch Flüchtlinge. Hier sitzen die lokalen Akteure, die mit jeglicher Flüchtlingsarbeit zu tun haben, zusammen, darunter das Christliche Jugenddorf, die Wohlfahrtsverbände, die Kirchen, der Arbeitskreis Asyl, die Stadtteil- und Familienzentren und so weiter.

Mit welchem Ziel?

Neben hilfreichen Tipps gibt es aktuelle wichtige Informationen aus Bund, Land und Kommune. Die Integrationsbeauftragte des Landratsamtes, Alexandra Roth, liefert neueste Zahlen und Entwicklungen, die Teilnehmer/innen tauschen sich über ihre Aktivitäten aus, gemeinsame Strategien und Lösungen werden besprochen. Das Gremium hat sich bewährt. Im Januar wurde beschlossen, sich vierteljährlich zu treffen.

Ist nicht eigentlich der Kreis für die Flüchtlinge zuständig?

Der Kreis kümmert sich um die erste Unterbringung. Wir als Stadt haben die Integration im Blick. Wir wollen den Menschen helfen, sich bei uns zurecht zu finden und ihnen unser Gemeinwesen vertraut machen. Mir liegt besonders am Herzen, dass die Flüchtlinge mit unseren Systemen bekannt werden, dass sie wissen, wie Kindergärten, Schulen, Gesundheitswesen funktionieren. Wichtig ist mir die Vermittlung unserer kulturellen Normen und Werte – nehmen wir als Beispiel die Gleichstellung. Es geht dabei nicht darum, etwas überzustülpen. Gegenseitiger Respekt steht obenan.

Welche Rolle spielt der Integrationsbeirat?

Eine wichtige Rolle, denn in dem Beirat sind die Migrantenvereine vertreten, die sich bereit erklärt haben, in der Flüchtlingsfrage mitzuhelfen. Unsere Systeme sind dezen-tral, jeder macht seine Arbeit. Entscheidend ist, dass wir voneinander wissen und miteinander kooperieren. Meine Aufgabe besteht unter anderem darin, hier zu vermitteln und zu bündeln.

Wie wird es weitergehen?

Nächster Schritt wird sein, ein Konzept für die kommunale Betreuung von Flüchtlingen in der Stadt Offenburg zu entwickeln. Es wird eine eigene Homepage für Bürger/innen geben, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Dort können sie ihr Profil eingeben und werden entsprechend vermittelt.

Und wer schon heute helfen möchte?

Vorab möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die sich engagieren – diese Bereitschaft freut mich sehr. Man kann sich bei mir melden, bei der Diakonie, der Caritas oder der Flüchtlingshilfe Rebland. Derzeit leben 360 Flüchtlinge in Offenburg, weitere 495 sollen bis Ende des Jahres kommen. Wir müssen Schritt für Schritt planen. Blinder Aktionismus bringt nichts.