Die Wissenschaftler der AG Gastbaumarten tauschten sich in Fachvorträgen, Diskussionen und bei Exkursionen über neue Baumarten aus, die heimische Wälder risikoärmer, stabiler und ertragreicher machen sollen. Foto: Landratsamt

Bundesarbeits- gemeinschaft Gastbaumarten diskutiert über die Ansiedlung neuer Baumsorten

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Gastbaumarten kam zu ihrer diesjährigen Jahrestagung in der Ortenau zusammen. Bei dem zweitägigen Kongress trafen sich 20 Fachleute aus ganz Deutschland, um über die Zukunft der Wälder zu diskutieren.

Offenburg (red/jg). Die Wissenschaftler sprachen in Fachvorträgen, Diskussionen und bei Exkursionen über Baumarten, mit denen heimische Wälder vor dem Hintergrund von Klimaveränderung und eingeschleppten Schädlingen krisensicherer und produktiver gestaltet werden könnten. So hätten etwa Walnussbäume und Edelkastanien, die in den Wäldern des Ortenaukreises erfolgreich etabliert wurden, Vorbildcharakter als sogenannte Gastbaumarten.

Holger Schütz, Leiter des Amts für Waldwirtschaft, freute sich über so prominenten wissenschaftlichen Besuch im Ortenaukreis: "Gerade vor dem Hintergrund der massiven Schäden durch das Eschentriebsterben in unseren Auewäldern erhoffen wir uns Anregungen dafür, wie wir unsere Wälder durch neue Baumarten risikoärmer, stabiler und ertragreicher zu gestalten können."

Im Rahmen der Fachtagung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, in einem Wald bei Karlsruhe vor Jahrzehnten eingebrachte Platanen zu begutachten. Diese beeindruckten die Fachleute durch ihr rasches Wachstum, ihre hervorragende Stammformen sowie ihre Anpassungsfähigkeit an das neues Umfeld. Bei einer Versuchsflächenanlage im benachbarten Landkreis Rastatt ging es darüber hinaus um Nussbaumarten, wie die ursprünglich aus heimischen Wäldern stammende Walnuss oder die südeuropäische Baumhasel.

Als konkretes Ergebnis für die Ortenau wurde vereinbart, dass die im Rheintal inzwischen etablierte Amerikanische Roteiche als Teil eines bundesweiten Versuchs wissenschaftlich bearbeitet werden soll. Angeregt wurde auch, die Verbreitung und die Erfahrungen mit den im Kreis neu angebauten Baumarten zu dokumentieren..

INFO

Profil der AG

Die AG Gastbaumarten ist ein Zusammenschluss innerhalb des Verbands Deutscher Forstlicher Forschungsanstalten. Sie koordiniert und tauscht Forschungsergebnisse aus und versorgt Waldbesitzer und Förster mit Expertenwissen über Gastbaumarten.