Die Kinder lernen in dem Projekt nicht nur die Umwelt besser kennen, sondern auch sich selbst. Foto: Haid Foto: Schwarzwälder-Bote

Deutsch-französisches Projekt endet erfolgreich / Ideen sollen auch in der Zukunft weiter umgesetzt werden

Von Marion Haid Lahr. Umweltbildung mit Spracherwerb und interkultureller Bildung verknüpfen – geht das? Ende Juli läuft das deutsch-französische Projekt "Eine Natur, zwei Sprachen, ein Netzwerk" aus, das genau das zum Ziel hatte und Umweltbildungseinrichtungen beider Nationen verknüpfte.Der Grundgedanke ist einfach: Die Natur kennt keine politischen Grenzen, deswegen müsse sie auch in internationaler Zusammenarbeit geschützt werden. Bei dem Projekt, das von der französischen Ariena, dem elsässischen Dachverband der Umweltbildung, in Kooperation mit der Lahrer Ökologiestation getragen und von der EU im Rahmen des Interreg-Programms kofinanziert wurde, vernetzten sich Umweltbildungsorganisationen entlang des Oberrheins. Den Organisationen gemein ist, dass sie in ihren Angeboten den grenzüberschreitenden Aspekt hervorheben und Umweltbildung mit Spracherwerb sowie dem Kennenlernen des Nachbarlandes verbinden. Insgesamt beteiligten sich 23 Projektpartner und Finanziers bei dem Netzwerk.

"In den drei Projektjahren ist ein unheimliches Gemeinschaftsgefühl entstanden, es wurden Beziehungsstrukturen entwickelt, die losgelöst von dem Projekt weiterarbeiten", berichtet Antje Kirsch von der Ökologiestation Lahr.

Während vor dem Projekt in Frankreich die Umweltbildung bereits "hochorganisiert" gewesen sei, war die baden-württembergische Seite noch nicht so gut aufgestellt. Das hänge mit der Finanzierung zusammen, jede Einrichtung ringe um die gleichen Stiftungsgelder, erklärt Kirsch. Nach dem Projekt habe sich die interne Zusammenarbeit wesentlich verbessert.

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: 20 deutsche und französische Umweltpädagoginnen wurden speziell dafür ausgebildet, deutsch-französische Gruppen zu begleiten. 40 Spielanleitungen und Projektideen wurden für deutsch-französische Begegnungen in der Umweltbildung entwickelt und eine ganze Reihe von Kommunikationsmitteln wurde erstellt, um die grenzüberschreitende Umweltbildung ins Bewusstsein von Multiplikatoren zu rücken.

Der Lenkungsausschuss des Projekts war sich einig: Die pädagogischen Tage sollen weiter gehen, genauso die Fortbildungen für Umweltpädagogen und die Schulklassenprojekte.

Die Finanzierung für die Schulklassenaktionen scheint sich für ein weiteres Jahr abzuzeichnen. Das Umweltministerium Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Elsass möchten sich beteiligen, wahrscheinlich auch Basel-Stadt.