Sweaty, der humanoide Roboter und Vizeweltmeister im Roboter-Fußball der Hochschule Offenburg, hat der Wirtschaftsministerin Baden-Württembergs, Nicole Hoffmeister-Kraut, am Eröffnungstag der Hannover-Messe einen Blumenstrauß überreicht. Foto: Baden-Württemberg International

Hochschule Offenburg stellt ihren Roboter vor

Offenburg/Hannover (red/vk). Sweaty ist eigentlich ein fußballspielender, humanoider Roboter, mit dem das Team der Hochschule Offenburg erstmals 2014 bei der Robo-Cup-Weltmeisterschaft in Brasilien angetreten ist und 2016 in Leipzig bereits Vizeweltmeister wurde. Um den Besuchern der Hannover-Messe das Potenzial der von ihm entwickelten Technik zu zeigen, entwickelte das Offenburger Projektteam die Hände des Roboters weiter und brachte ihm das Fingerspiel Schere, Stein, Papier bei, teilt die Hochschule mit.

"Die Schwierigkeit bei der Weiterentwicklung der Hände liegt im Zusammenspiel zwischen Mechanik, Motoren und Software", berichtet Ulrich Hochberg, Professor an der Hochschule Offenburg. Bei dem Spiel sei eine Herausforderung die Bilderkennung. Sweaty müsse aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Abständen die Zeichen für Schere, Stein und Papier in Echtzeit erkennen. Die an der Entwicklung beteiligten Wissenschaftler glauben sogar, der Roboter werde auch mogeln können: Die Bilderkennung solle schneller werden als die des Menschen. "Deep Learning" nennt sich der komplizierte Prozess, mit dem der Roboter seine Bilderkennung trainiert.

Das Sweaty-Projektteam hat es laut Hochschule geschafft: Die Messebesucher könnten am Stand von Baden-Württemberg International Schere, Stein, Papier mit dem Offenburger Roboter spielen. Außerdem durfte Sweaty darf der Wirtschaftsministerin Baden-Württembergs, Nicole Hoffmeister-Kraut, bei ihrem Rundgang am Eröffnungstag der Hannover-Messe einen Blumenstrauß überreichen. Auch dafür hätten die Offenburger Professoren, Assistenten und Studenten lange mit dem humanoiden Roboter trainiert – und ihm für den großen Auftritt sogar ein neues Gesicht gegeben.

Im Juli soll Sweaty dann nach Angaben der Hochschule nach Japan fliegen, wo in Nagoya die diesjährige Robo-Cup-Weltmeisterschaft stattfindet, für die er bereits qualifiziert ist. Vielleicht gelinge es Sweaty dort, den Titel gegen die anderen Teams von internationalen Universitäten zu erringen.

Das Sweaty-Team der Hochschule Offenburg besteht derzeit aus drei Professoren, drei Assistenten und zwölf Studierenden der Fachbereiche Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Informationstechnik sowie Medien und Informationswesen. Anhand des Projekts sollen die Studenten das während ihres Studiums in der Theorie erlernte Wissen in die Praxis umsetzen und durch eigene Ideen ergänzen. Forschungsschwerpunkte sind die Kinematik, Mechanik und künstliche Intelligenz.