Studenten besuchen den Schwanauer Tunnelbohrer Herrenknecht. Foto: Hochschule Foto: Lahrer Zeitung

Studium: MWK finanziert das Projekt der Hochschule Offenburg drei Jahre mit einer Million Euro

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) fördert das Einstiegssemester "startING" aus dem Fonds "Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg". Der Hochschule stehen damit eine Million Euro zur Verfügung.

Offenburg (red/far). Seit 2011 bietet das Einstiegssemester "startING" der Hochschule Offenburg den Studierenden eine Studienfachorientierung. Es kann allen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen der Hochschule vorgeschaltet werden. Aufgrund der Nachfrage wird das Einstiegssemester seit 2014 sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester angeboten, heißt es in einer Mitteilung.

Darüber hinaus wird die Hochschule das Angebot in den kommenden drei Jahren ausbauen. So soll das Zulassungsverfahren differenzierter ausgestaltet werden, um auch motivierten Studieninteressierten mit unkonventionellen Bildungsbiografien den Zugang zu einem Ingenieurstudium zu ermöglichen. Als weitere Maßnahme ist eine Ausweitung des Curriculums vom bisherigen Kernbereich der Ingenieurwissenschaften auf die Informatik geplant. Schließlich sollen die Lernziele in den Bereichen Technik und Schlüsselkompetenzen im Sinn des Problembasierten Lernens (PBL) miteinander verzahnt werden.

"Auf jeden Fall ist durch die Fördermittel sichergestellt, dass das Einstiegssemester in den kommenden drei Jahren mit einem noch attraktiveren Programm junge Studierende in der Studieneingangsphase wirksam unterstützt und damit ihre Aussicht auf Studienerfolg entscheidend verbessert", erklärt der Projektleiter Professor Tobias Felhauer. Rektor Winfried Lieber, der das Modell vor sechs Jahren konzipiert hat, sieht in der Weiterförderung des Landes eine wichtige Bestätigung für die bisherige Arbeit. "Das ›startING‹-Konzept fördert die unterschiedlichen Talente unserer Studienanfänger, anstatt sie zu nivellieren", so Rektor Lieber.

Die Studienabbruchquote hat sich bei den "startING"-Studierenden um die Hälfte reduziert. Das haben sowohl hochschulinterne Evaluationen wie auch eine unabhängige Wirkungsforschungsstudie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung im Auftrag des MWK belegt.

Eine weitere Erkenntnis der Evaluationen ist, dass das Studienangebot besonders von Abiturienten allgemeinbildender Gymnasien mit einer überdurchschnittlich guten Abschlussnote nachgefragt wird, da bei dieser Zielgruppe das Problem der Studienfachorientierung besonders ausgeprägt ist. Auch der Anteil weiblicher Studierender ist höher als bei den meisten anderen Ingenieur-Studiengängen.

2013 wurde "startING" außerdem bereits vom VDMA, dem größten Industrieverband Deutschlands, ausgezeichnet.