Die Mitglieder der Delegation aus dem Ortenaukreis stellten sich nach den erfolgreichen Vertragsunterzeichnungen mit den chinesischen Handelspartnern zu einem Gruppenbild auf. Foto: LRA

Chinesische Firma interessiert sich für Abfallbehandlungs- verfahren aus Kahlenberg

Eine Delegation um FrankScherer ist von erfolgreichen Vertragsverhandlungen aus China zurückgekehrt. Die Erlöse der dort getätigten Abschlüsse kommen vor allem dem Steuerzahler zugute, sagt der Landrat.

Offenburg (red/wa). Unter Leitung von Landrat Frank Scherer reiste eine Delegation des Beirats der MYT Business Unit GmbH vom 20. bis zum 25. März nach China. Die MYT mit Sitz in Ringsheim ist eine eigens für Vermarktungszwecke gegründete Firma, die gemeinsam mit industriellen Partnern das technologische Know–how der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage des Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg (ZAK) weltweit vertreibt.

In den Millionen-Metropolen Hangzhou und Changzhou, die rund 200 Kilometer westlich von Shanghai liegen, wurde nun nach Beratungen des MYT-Beirats vor Ort der Startschuss für weitere Vereinbarungen mit den Firmen "Jiangsu Welle Environmental" sowie der "Hangzhou Environmental Group" gegeben.

Absichtserklärungen wurden vereinbart

"Ich freue mich, dass wir mit unseren chinesischen Partner in ›letters of intent", schriftlichen Absichtserklärungen also, die Zusammenarbeit für Vorhaben in Asien, die gemeinsame Entwicklung und Erprobung innovativer Projekte sowie Forschungs- und Entwicklungskonzepte vereinbaren konnten", informiert Scherer nach seiner Rückkehr. "Die Erlöse aus der Lizenzvermarktung kommen unmittelbar den Gebührenzahlern im Ortenaukreis und im Landkreis Emmendingen zugute", so der Ortenauer Landrat.

Der Delegation gehörte auch der Emmendinger Landrat Hanno Hurth an. "China ist ein großer Markt für Umwelttechnik. Darin liegt auch eine Chance für unsere innovative MYT-Technik", betonte er. Mit der "Maximum Yield Technology" (MYT), einem patentierten Abfallbehandlungsverfahren, das vom Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg entwickelt wurde, können maximale Rohstoff- und Energiepotenziale aus Resthausabfällen gewonnen werden. Seit ihrer Inbetriebnahme 2006 wurden in der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage auf dem Kahlenberg in Ringsheim schon über eine Million Tonnen Abfälle behandelt und rund 50 Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt.

Kontakt ist über eine Firma aus Ringsheim zustandegekommen

Bereits 2012 hat sich ein Zweckverband in Hénin-Beaumont, nahe der nordfranzösischen Stadt Lille, für diese innovative Abfall-Technologie entschieden. In Hangzhou im Osten Chinas laufe eine Anlage derzeit im Probebetrieb, die nun erstmals von den Mitgliedern des MYT-Beirats besucht worden ist.

Wie es zu dem Kontakt in das "Reich der Mitte" gekommen ist, erläutert Georg Gibis, der Geschäftsführer der MYT Business Unit GmbH: "Der Kontakt nach Hangzhou entstand durch unseren dortigen Geschäftspartner, die Firma Jiangsu Welle." Diese Firma sei aus einer Niederlassung der Wehrle-Umwelt GmbH aus Emmendingen in Changzhou hervorgegangen, und Wehrle sei der direkte Vertragspartner der MYT Business Unit für den Vertrieb der MYT-Technologie in China.

Die Firma Jiangsu Welle habe sich ursprünglich mit dem speziellen Thema "Reinigung von Sickerwasser aus Deponien" befasst. "Heute ist sie breiter aufgestellt und mit Themen im gesamten Bereich der Umwelttechnik befasst", sagt Gibis. So sei sie auch Kunde der Hangzhou Environmental Group, die in China nun die Abfallanlagen betreiben will.