Peter Hauk (links), der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und Peter Wohlfarth, der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands. Foto: Heinig

Landesminister stellt weitere Förderungen aus EU-Mitteln in Aussicht

Bei der Hauptversammlung des Badischen Weinbauverbands in Offenburg hat Landesminister Peter Hauk eine verlässliche und nachhaltige Weinbaupolitik vertreten. Entsprechende Förderprogramme sollen bis 2020 fortgeführt werden.

Offenburg (red/wa). Der Minister kündigte eine auch weiterhin verlässliche und nachhaltige Weinbaupolitik an. Gute Rahmenbedingungen in der Produktion, Investitionen in den Rebflächen und im Keller sowie mehr Aktivitäten im Markt sollen im Mittelpunkt stehen. "Steigender Wettbewerbsdruck und der Strukturwandel im Weinbau stellen uns vor große Herausforderungen in den kommenden Jahren", sagte Hauk. Deshalb fördere das Land aktiv die Verbesserung der Produk tions-, Verarbeitungs- und Ver marktungsstrukturen von Wein in Baden-Württemberg.

"Bereits 2008 haben wir, unter meiner Leitung als Minister, das Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau geschaffen. Dazu gehören die EU-Programme "Investitionsförderung im Weinbau, in die Verarbeitung und Vermarktung", sowie die Förderung der Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen. Hier stehen jährlich zehn Millionen Euro zur Verfügung", so der Minister im Rahmen der Mitgliederversammlung des Badischen Weinbauverbandes in Offenburg.

Die Förderangebote würden rege genutzt, seit 2008 seien auf dieser Basis rund 75 Millionen Euro EU-Fördermittel in den Weinbau im Land geflossen. Das Programm solle in dieser Form bis 2020 weitergeführt werden. "Darüber hinaus fördern wir weiterhin Rebflur-Neuordnungen und unterstützen die Winzer in ihrem Bemühen, die Kulturlandschaft ›Weinberg‹ zu erhalten." Ziel der Flurneuordnung sei es, die Bewirtschaftung guter Weinberglagen zu erleichtern, indem der Einsatz moderner Technik ermöglicht werde. Aber nicht alle Lagen könnten flurbereinigt werden: "Deshalb wollen wir die Bewirtschaftung der Steillagen, die nur von Hand bearbeitet werden können, besser unterstützen. Vorgesehen ist ab 2018 ein jährlicher Zuschuss von 3000 Euro pro Hektar und Jahr", so Hauk. Häufig handele es sich dabei um terrassierte Lagen mit Trockenmauern.

Binnenmarkt wird mit EU-Mitteln gefördert

Die aktuellen Exportzahlen deutscher Weine und der Marktdruck im Inland zeigten, dass der Markt intensiver bearbeitet werden müsse. Deshalb werde Baden-Württemberg ab 2018 die Absatzförderung, die die EU anbietet, ebenfalls nutzen.

Zu einer verlässlichen Weinbaupolitik gehöre auch die Schaffung guter rechtlicher Rahmenbedingungen, so der Minister. Seit dem 1. Januar gelten EU-weit neue Anbauregeln. Das Land habe sich mit den Weinbauverbänden in Brüssel erfolgreich gegen die Liberalisierung des Rebenanbaus eingesetzt. Diese hätte nämlich zu einer erheblichen Überproduktion und damit zwangsläufig zu einem Preisverfall geführt, führte der Minister weiter aus.

Das neue System biete Betrieben durch Flexibilisierungen Gestaltungsspielraum bei der Wiederbepflanzung und Chancen durch betriebliches Wachstum über die Verteilung von Neuanpflanzungsgenehmigungen.

Eine wachsende Herausforderung sei der Klimawandel, wie die Unwetter 2016 gezeigt hätten. Auch hier habe die Landesregierung schnell reagiert und ein Hilfsprogramm für unwettergeschädigte Landwirte im Umfang von 4,5 Millionen Euro aufgelegt. Damit verbunden sei die Verbreitung invasiver Arten, wie der Kirschessigfliege und der hohe Befallsdruck beim Falschen Mehltau. Das Land unterstütze die Betriebe durch Beratung und Forschung und setze sich in Brüssel mit anderen für die Wiederzulassung der Kaliumphosphonate im Bio-Weinbau ein.