Marlon Grieshaber (von links) und Laura Sperduto vom Kulturbüro sowie Martin Merker, Rolf Schilli und Frank Schilli ("Offenburger Streichtrio") freuen sich auf die Saison. Foto: ha

Veranstalter stellen Programm der Offenburger Reihe vor

Offenburg. Die Offenburger Kreuzgang-Konzerte starten am kommenden Sonntag in ihre 23. Saison. Die sommerliche Veranstaltungsreihe im Innenhof des alten Kapuzinerklosters bietet wieder fünf Konzerte und lädt zu einem Streifzug durch die Stilepochen der klassischen Musik ein.

Die 1994 gestartete Konzertreihe verspricht auch in diesem Jahr musikalische Feinkost, gepaart mit dem ganz besonderen Ambiente eines außergewöhnlichen Ortes. Bei schlechter Witterung werden die Konzerte in den nahegelegenen Salmen verlegt. Martin Merker sowie Frank und Rolf Schilli vom "Offenburger Streichtrio", die drei Macher der Kreuzgang-Konzerte, hoffen allerdings wie jedes Jahr auf einen sonnigen Frühsommer. "Wird unter freiem Himmel musiziert, sind die Besucherzahlen einfach besser", verweisen sie auf die Erfahrungen der Vergangenheit. Der luftige Innenhof des in der Mitte des 17. Jahrhunderts erbauten Klostergebäudes besitzt nicht nur eine ausgezeichnete Akustik, sein Ambiente strahlt auch eine oft greifbare Leichtigkeit aus. Dort mischt sich schon mal der Abendruf einer Amsel in den jeweils um 19 Uhr beginnenden Konzertreigen. Das Publikum schätzt aber vor allem die musikalische Qualität der immer auch mit Raritäten und kleinen Besonderheiten gespickten Reihe – und das stilistische Spannungsfeld, das sich immer wieder öffnet.

Los geht es in diesem Jahr am Sonntag, 25. Juni, mit einer musikalischen Reise nach Wien. Das "Offenburger Streichtrio", begleitet von Anna Adamik (Klavier) und Hieronymus Schädler (Flöte), wird Werke von Mozart, Schubert und Beethoven servieren. Dazu die "Fantasia Concertante" von Carl Czerny, einem erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckten Schüler Beethovens, der der Nachwelt mehr als 900 Werke hinterlassen hat.

Am Sonntag, 2. Juli, geht das 2015 gestartete Format "Beethoven only" in die dritte Runde. Martin Merker (Violoncello) und der junge Pianist Yunus Emre Kaya werden sämtliche Cellosonaten des Meisters servieren. Am Sonntag, 9. Juli, lautet das Motto "Mit Leidenschaft: Fagott". Oliver Drechsel (Klavier) und Berthold Große (Fagott) laden zu einem Streifzug durch die Stilepochen ein. Zur Aufführung kommen dabei auch zwei zeitgenössische Werke, darunter eine Komposition von Oliver Drechsel, die eine Brücke zum Jazz schlagen.

Spannungsgeladen ist auch der Klangreigen des vierten Konzerts am Sonntag, 16. Juli. Das "Yellow String Quartett", das vier Stimmführer der württembergischen Kammerphilharmonie Reutlingen im Jahr 2011 gegründet haben, schlägt eine musikalische Brücke von dem 1510 geborenen Diego Ortitz über Joseph Haydn, Ernest Bloch und Frank Zappa zu dem 1970 geborenen Fazil Say. Das letzte Konzert der Reihe am Sonntag, 23. Juli, wird wieder das durch Gastmusiker verstärkte Streichtrio von Martin Merker (Violoncello), Frank Schilli (Violine) und Rolf Schilli (Viola) bestreiten. Mit dabei sind Anne-Francoise Guezingar (Viola) und die beiden Lahrer Anke-Bettina Melik (Violine) und ihr Mann Andrej Melik (Violoncello). Auf dem Programm stehen russische Impressionen der Romantik, Werke von Alexander Borodin, Pjotr Ilijtsch Tschaikowski und Nikolai Sokolov.

Weitere Informationen: www.kreuzgangkonzerte-og.de