Taras Maygutiak Foto: privat

Taras Maygutiak (AfD) will die Grenzen wieder effektiv gesichert wissen

Ortenau. Politisch gedacht habe Taras Maygutiak schon immer, berichtet der Kandidat der AfD im Wahlkreis Offenburg. Vor deren Gründung sei er allerdings nie Mitglied einer anderen Partei gewesen. "Die Euro-Schuldenpolitik und der jenseits aller demokratischen Kontrolle installierte sogenannte Europäische Stabilitätsmechanismus trieben mich dazu, die Gründung der AfD als einer der ersten im Ortenaukreis mit voranzutreiben", begründet er seinen Einstieg in die Politik. Gegründet wurde der AfD-Kreisverband in der Ortenau dann im Juni 2013 – zwei Monate nach Maygutiaks Eintritt in die neue Partei.

2014 wurde der heute 44-Jährige in den Offenburger Gemeinderat gewählt, ist also mit regionalen Themen vertraut: "Als Offenburger favorisiere ich den autobahnparallelen Ausbau der Rheintalbahnstrecke und den Tunnel für Offenburg", sagt der AfD-Kandidat. Auch sehe er die Notwendigkeit, die A 5 in südlicher Richtung dreispurig auszubauen. In Offenburg werde es noch viele Diskussionen geben, wo die neue Anbindung der B 33 an die A 5 verlaufen soll. Dabei müssten die Bürger der betroffenen Gemeinden mit einbezogen werden, um die für alle verträglichste Lösung zu finden. Denn Maygutiak ist davon überzeugt: "Bei Großprojekten sollten die Bürger generell früher mit einbezogen werden. Das würde die Verfahren effizienter machen und zu schnelleren Umsetzungen der Projekte führen."

Beim Thema Breitbandausbau sieht er die Bundespolitik, in der er eine Rolle anstrebt, weniger gefragt. Zumal dafür bereits wichtige Rahmenbedingungen geschaffen worden seien. "Die Kommunen und der Kreis sind an dem Thema dran. Ich denke, dort ist die Sache gut aufgehoben", sagt der 44-Jährige.

Auch die Frage nach der Windkraft im Ortenaukreis sei eher ein landespolitisches Thema. Eine Meinung vertritt der "Schwarzwaldbub", wie Maygutiak sich selbst bezeichnet, aber auch in dieser Debatte: "Zum einen wurden in der Vergangenheit immer wieder Windräder gebaut, bei denen man zuvor Windkraftprognosen zugrunde gelegt hatte, die hier auf den Schwarzwald schlicht nicht zutreffen – ich zweifle also die Effizienz an." Zum anderen sei er strikt gegen die "Verspargelung unseres schönen Schwarzwalds". Bei Fahrten über den Hunsrück in Rheinland-Pfalz, durch Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt könne man gut sehen, "wie schlimm die Landschaften dort bereits durch ganze Windradwälder verschandelt wurden. Das brauchen wir hier nicht", so der Wahloffenburger.

Nach den aus seiner Sicht wichtigsten Themen gefragt, nennt er die Grenzen, die wieder effektiv gesichert werden müssten. "Der wuchernden Kriminalität und der illegalen Zuwanderung muss Einhalt geboten werden", sagt er. "Die Bundesregierung bricht in der sogenannten Flüchtlingskrise fortwährend europäische Verträge wie das Schengen-Abkommen, die Dublin-Verträge, unser Grundgesetz sowie geltendes deutsches Recht." Davon seien auch die Menschen in der Ortenau betroffen. "Diesem Missstand habe ich den Kampf angesagt."

Privat seien Städtereisen in Deutschland und ganz Europa seine Leidenschaft. "Ich muss immer über die Behauptung in den Medien schmunzeln, die AfD oder auch meine Person seien ›europafeindlich‹", so Maygutiak. Dabei habe er Freunde und Bekannte in nahezu jedem europäischen Land. Aber: "Dieses EU-Monster braucht es nicht", sagt der AfD-Kandidat.

INFO

Zur Person

Taras Maygutiak, geboren am 27. März 1973 in Longmont (Colorado, USA), ist mit zwei Jahren nach Hausach gekommen, wo er aufwuchs. Bereits im April 2013 – etwas mehr als drei Monate nach der Gründung der Partei – ist er in die AfD eingetreten und war am Aufbau des Kreisverbands Ortenau beteiligt. Seit 2014 ist er Stadtrat in Offenburg, wo er auch lebt. Beruflich war Maygutiak nach dem Abitur und einer Ausbildung in traditioneller chinesischer Medizin zunächst als Krankenpflegehelfer tätig. Von 1993 bis 1997 war er Zeitsoldat und im Jahr 2000 als Reservist sieben Monate im Kosovo. Immer wieder arbeitete er auch als freier Journalist. Bis 2016 war er zudem Kreisverbandsvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands, aus dem er wegen Äußerungen in der Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde. Er selbst betont, ausgetreten zu sein.