Die Polizei sperrte am Montagvormittag die Lange Straße in Offenburg auf etwa 100 Metern ab, weil ein Anrufer mit einer Bombe gedroht hatte. Foto: Laurösch

Offenburger KOA-Gebäude nach Anruf geräumt / Spürhunde finden keinen Sprengstoff

Die Kommunale Arbeitsförderung des Landratsamts in Offenburg ist am Montag nach einer Bombendrohung evakuiert worden. Spürhunde der Polizei fanden aber keinen Sprengstoff, sodass die Beamten kurz nach 13 Uhr Entwarnung gaben.

Offenburg. Kurz nach 10 Uhr war die Bombendrohung anonym per Telefon eingegangen. Wie die Polizei mitteilt, drohte eine männliche Person ohne Umschweife mit einem "explosiven Übel". Die Mitarbeiterin am Empfang, die den Anruf entgegennahm, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung, sie habe erst einmal "Ruhe bewahren" müssen. Anschließend habe sie alle notwendigen Maßnahmen wie die Räumung des Gebäudes eingeleitet und die zuständigen Mitarbeiter im Amt informiert.

Die alarmierte Polizei sperrte daraufhin einen etwa 100 Meter langen Abschnitt der Lange Straße ab und forderte Sprengstoffspürhunde an. An Seiten- und Zufahrtsstraßen postierten die Beamten Einsatzwagen, sodass keine Autos einfahren konnten. Die Beamten schlossen das Parkhaus "Alt Offenburg" und leiteten den Verkehr um. Trotz der eindeutigen Absperrung versuchten vereinzelte Passanten, den abgesperrten Straßenabschnitt zu betreten.

Wie Armin Mittelstädt, Leiter der Kommunalen Arbeitsförderung, betont, wurde die Evakuierung des Gebäudes in Eigenregie unternommen. "Als um 10 Uhr der Anruf einging, war das schon ungewohnt", so Mittelstädt. Der Amtsleiter berichtet, dass Evakuierungen für den Ernstfall regelmäßig geübt würden und diese daher reibungslos abgelaufen sei. In etwa zehn Minuten hätten rund 100 Mitarbeiter des Landratsamts das Gebäude geordnet verlassen. "Einige dachten zuerst, es wäre ein Scherz, aber sobald man sie mit ernster Miene ansah, waren die Büros schnell leer", so Mittelstädt. Auch die Mitarbeiter eines angrenzenden Cafés verließen ihren Arbeitsplatz eigenständig.

Die angeforderten Spürhunde der Polizeipräsidien Freiburg und Offenburg fanden bei der folgenden Durchsuchung des Gebäudes keinen Sprengstoff, sodass die Polizei kurz nach 13 Uhr Entwarnung gab. Die Mitarbeiter konnten ins Gebäude zurückkehren.

Nach Angaben der Polizei wurde schon während des Vorfalls ein möglicher Urheber der Bombendrohung ausgemacht. Es habe sich ein Tatverdacht gegen einen 46-Jährigen ergeben, teilt die Polizei mit. Ob der in den Fokus der Beamten gerückte Mann tatsächlich für den folgenschweren Anruf infrage komme, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen. Der polizeibekannte Verdächtige habe die Vorwürfe im Rahmen einer Befragung bestritten und sei nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß entlassen worden. Sollte ein Verantwortlicher ermittelt werden, erwarten ihn nicht nur strafrechtliche Konsequenzen. Ihm werden auch die Kosten des Polizeieinsatzes in Rechnung gestellt.