SKM-Ortenau: 194 Ehrenamtliche sind in neun Gruppen aktiv

Ortenau (red/sad). Stark zugenommen haben beim Katholischer Verband für soziale Dienste (SKM) im Ortenaukreis die Beratungsanfragen zur rechtlichen Vertretung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Das teilt der Verein mit. Wenn Pflege und Versorgung von Familienmitgliedern zu organisieren sind, so treten immer stärker die nötigen Regelungen zur rechtlichen Vertretung der betroffenen Patienten hervor. In den Beratungsgesprächen und bei den Vorsorgevorträgen im Ortenaukreis werden den Ratsuchenden die Regelungen erläutert. Bei den Treffen der örtlichen SKM-Gruppen standen der Erfahrungsaustausch und die Fortbildung im Mittelpunkt.

Die Ortenauer SKM-Ehrenamtlichen haben sich in der rechtlichen Betreuung bei kranken, behinderten und pflegebedürftigen Menschen einen Namen gemacht. Vom Amtsgericht bestellt, treten sie ein für die Rechte und Pflichten von Menschen, die selbst dazu nicht mehr in der Lage sind. Bedingt durch den demografischen Wandel wächst die Zahl der Betroffenen stetig an. Bei fast 6000 Menschen ist ein rechtlicher Betreuer bestellt, so der SKM.

Neue Ehrenamtliche für dieses Engagement zu gewinnen ist deshalb eine vorrangige Aufgabe im SKM-Beratungsnetz Ortenau. "U 50 – um die Fünfzig" heißt das SKM-Projekt bei dem interessierte Frauen und Männer als ehrenamtliche rechtliche Betreuer einsteigen können. "Wichtig sind Menschen ganz in der Nähe", betonte der Ortenauer SKM-Vorsitzende, Frieder Goos aus Offenburg.

So konnte der Verein im vergangenen Jahr für 49 Menschen SKM-Mitarbeiter zur Betreuerbestellung vorschlagen. Schon im Jahr davor hatte eine Auswertung des Sozialministeriums Baden-Württemberg ergeben, dass der SKM-Ortenau bei der Vermittlung von engagierten Ehrenamtlichen unter den 73 Betreuungsvereinen im Land Platz 1 belegt hat. Die fachliche Beratung und Begleitung der ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer ist eine Kernaufgabe beim SKM.

Seit Januar verstärkt Di-plomsozialpädagogin Tanja Stahlhoff das Team der SKM-Geschäftsstelle. Zum 1. April wird sie die Geschäftsführung des SKM-Ortenau übernehmen. Der langjährige Geschäftsführer Michael Eble geht in den Ruhestand. Bei den 41 SKM-Gruppentreffen und in fünf Fortbildungsveranstaltungen im vergangenen Jahr wurden Erfahrungen ausgetauscht und wichtige Informationen vermittelt. Anderen helfen heißt immer auch selbst dazuzulernen. Aktuell sind 194 Ehrenamtliche in den neun örtlichen SKM-Gruppen aktiv. Bei rund 300 kranken, behinderten und pflegebedürftigen Menschen sind die ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer von den Gerichten beauftragt.

16 Ehrenamtliche sind in der SKM-Gruppe im Offenburger Gefängnis mit Besuchskontakten und Gruppenarbeit engagiert. Dabei konnten auf Initiative von SKM-Projektleiterin Gabriele Schorpp durch die bundesweit tätige Aktion "Kultur hinter Mauern" aus Dortmund erneut Auftritte von Musikgruppen in der Offenburger Justizvollzugsanstalt stattfinden. Im bundesweit aufgelegten "Knast-Kunst-Kalender 2015" sind wieder zwei Werke von Gefangenen aus der JVA-Offenburg neben Bildern von Inhaftierten aus anderen Gefängnissen vertreten. Aktuell steht die Vermittlung von neuen Besuchskontakten bei den Gefangenen im Vordergrund. Diese regelmäßigen Kontakte haben in der Haftzeit und für den Vollzugsverlauf hohe Bedeutung.