Im N 40-Gebäude werden ab dem 30. Juni vorläufig keine Flüchtlinge mehr leben. Foto: Archiv Foto: Lahrer Zeitung

Landratsamt schließt zwischen Juli und September erste Unterbringungen

Ortenau (red/vk). Das Landratsamt Ortenaukreis löst zwischen Juli und September insgesamt 327 Plätze in 14 Unterkünften der vorläufigen Unterbringung auf. Anlass für die Schließungen seien die seit April zurückgegangen Flüchtlingszahlen, heißt es in einer Pressemitteilung. Eine von Landrat Frank Scherer Anfang des Monats auf den Weg gebracht Strategie sehe vor, insbesondere kleinere, unwirtschaftliche und für das Landratsamt organisatorisch schwer zu betreuende Objekte nach und nach aufzugeben.

Die kurzfristige Reduzierung der Unterkunftsplätze sei möglich, weil sich das Landratsamt mittels verschiedenen Miet- und Kaufmodellen von Anfang an breit aufgestellt habe, um einerseits einen sicheren Basisbestand zu haben, andererseits aber auch flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Dadurch könnten noch in diesem Jahr insgesamt 1123 Plätze abgebaut werden.

Als Erstes soll das Waldschulheim Höllhof in Gengenbach mit 102 Plätzen aufgegeben werden, das somit ab dem kommenden Schuljahr wieder für seine eigentliche Nutzung zur Verfügung stehe. Zum 31. August folgen dann laut der Mitteilung die vorläufigen Unterbringungen "Am Erlenwörth" in Kehl und im Eibenweg in Kehl-Marlen mit insgesamt 36 Plätzen.

Elf weitere Unterkünfte sollen bis zum 30. September gekündigt werden:

> Bad Peterstal: Lutherweg, Renchtalstraße und Schwarzwaldstraße mit insgesamt 60 Plätzen;

> Gutach: Langenbacherweg mit 27 Plätzen;

> Offenburg: Hauptstraße mit 23 Plätzen;

> Ohlsbach: "Auf der Scheresmatt" und Hubersgasse mit insgesamt 20 Plätzen;

> Renchen: Schlossbergstraße und Talstraße mit insgesamt 23 Plätzen;

> Wolfach: Oberwolfacher Straße und "Vor Langenbach" mit insgesamt 36 Plätzen.

Die Plätze im Gebäude N 40 werden vorerst nicht mehr gebraucht

Vorübergehend aufgelöst wird die Unterbringung im ehemaligen Militärgebäude N 40 auf dem Gelände des Flugplatzes Lahr (Gemarkung Friesenheim) mit 150 Unterbringungsplätzen (wir berichteten). Bereits ab dem 30. Juni werden dort laut der Mitteilung vorläufig keine Zuwanderer mehr leben.

Für andere Zwecke soll ab sofort auch eine kreiseigene Hausmeisterwohnung mit zehn Plätzen in der Poststraße in Offenburg genutzt werden.

Angesichts der wachsenden Bedeutung der Anschlussunterbringung habe das Landratsamt den Städten und Gemeinden angeboten, gerade kleine und für den Landkreis ungünstig gelegene, jedoch für die Anschlussunterbringung geeignete Wohnungen und Gebäude im Bedarfsfall zu übernehmen. Welche der bis zum 30. September gekündigten Unterkünfte in die Anschlussunterbringung überführt werden, stehe noch nicht in jedem Fall fest.

Wohin die derzeitigen Bewohner umziehen werden, so teilt das Landratsamt mit, werde kurzfristig und in Abhängigkeit von den jeweils zum Monatsbeginn vom Land zugewiesenen Neuankömmlingen entschieden. Soweit möglich werde das Landratsamt Rücksicht auf persönliche Umstände wie familiäre Konstellationen, bereits bestehende Arbeitsverhältnisse oder den Schulstandort nehmen.