Spannender Rundgang zum Saisonstart im Besucherbergwerk "Wenzel": Auch Bürgermeister Matthias Bauernfeind (links) nimmt mit seiner ältesten Tochter daran teil. Foto: Haas

Eintritt für die ersten 15 Besucher frei. Kinder mit der Arbeit der Bergleute vertraut machen.

Oberwolfach - In schönster Frühlingsatmosphäre hat sich das idyllische Frohnbachtal zur Eröffnung der Besuchersaison im ehemaligen Bergwerk "Wenzel" präsentiert. Zur Eröffnungsführung war der Eintritt für die ersten 15 Besucher frei.

Außerdem konnte sich ein jeder Besucher eine 3D-Brille aufsetzen. Die war allerdings nicht vom erhofften Nutzen für die Besucher. Vielmehr erwies sich am Ende gar als Aprilscherz.

Drei versierte Grubenführer standen mit den routinierten Friedrich Brodbeck und Klaus Schäfle sowie dem jungen Michael Ebert bereit. Die Gruppe junger Gäste einer Geburtstagsparty profitierte bei diesem Event vom freien Eintritt und jeder von ihnen bekam eine Freikarte für das Museum für Mineralien und Mathematik (MiMa).

Mit von der Partie war auch Bürgermeister Matthias Bauernfeind mit seiner ältesten Tochter Alexandra (siehe Foto).

Wie sehr die Grube lebt, bekamen die jungen Besucher schon bei der "Einfahrt" mit. Sie begegneten Herbert Mattes, Bruno Messmer und Michael Nordmeier, die bereits am frühen Morgen nochmal Hand angelegt hatten, um alle Hindernisse oder Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

Ansonsten sind Mattes, Messmer und Nordmeier schon seit Jahren im Einsatz, um Samstag für Samstag beim unentgeltlichen Ehrenamt die große Besuchertour mit immer wieder neuen Varianten gefahrlos auch im tieferen Bereich zu ermöglichen.

Mit staunenden Augen folgten die neugierigen Kinder ihrem Grubenführer, der sie zuvor mit Stiefeln, Helmen und modernen leichten Grubenlampen für die "Fahrt" in den Berg vorbereitet hatte.

Im Gänsemarsch näherten sich die Teilnehmer dem Mundloch. Hier konnten sie bereits mit dem "Baryt" Bekanntschaft machen, in dem bekanntlich das silberhaltige Erz eingelagert war, das vor allem im 18. Jahrhundert zu Tage gefördert worden ist.

Bei zehn Grad unter Tage

Der heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute, begegneten die Bergwerksbesucher bereits im Eingangsbereich. Bald wurden sie der kühlen Dauertemperatur von zehn Grad gewahr, die fortan konstant anhielt.

Informiert wurden die Teilnehmer während der Führung über die schwere Arbeit der Silbersucher von einst. Eine Störzone wurde zum Anlass genommen, einen Einblick in die unermessliche Erdgeschichte zu unternehmen. Auf all die vielen Fragen bekamen die Grubenbesucher bereitwillig Antworten.

Labyrinth erweckt Staunen

Staunen erweckte das offensichtliche Labyrinth vom Stollen. Dabei fiel es den Kindern leichter als den Erwachsenen, sich immer wieder in die schmalen Querschläge hineinzuzwängen.

Nach circa eineinhalb Stunden kurzweiliger Erkundung erzählten interessierte Besucher, dass sie ganz besonders von den silberhaltigen Barytbändern fasziniert waren, die im Schein der Kopflampen glitzerten. Hinterher wurde dann auch die Gelegenheit geboten, sich einige, wertvolles Silbererz verheißende Souvenirbrocken auszusuchen.

Kuchen in der Sonne essen

Im Laufe des Tages stellten sich noch zusätzliche Besucher ein, um mit Michael Ebert und Klaus Schäfle zu weiteren Rundtouren zu starten. Wem es im Berg zu eng war, konnte sich am Kiosk in die Sonne setzen und das Warten auf die Rückkehrer von der Untertage-Visite bei Kaffee sowie selbstgebackenem Kuchen verkürzen.