Bestattungen werden auf dem Friedhof neben der St. Bartholomäus-Pfarrkirche ab Oktober teurer. Foto: Steitz

Gemeinderat folgt dem Wunsch von Firma Heizmann / Gründe: Personalkosten und Betriebskosten sind gestiegen

Oberwolfach . Wie von einigen Gemeinderatsmitgliedern gewünscht, ist Ralf Heizmann, Geschäftsführer des Bestattungshauses Heizmann, am Dienstagabend persönlich zu der Sitzung nach der Sommerpause erschienen. Er erläuterte, warum die Bestattungs- und Nutzungsgebühren erhöht werden müssten. Die Räte hatten die Entscheidung darüber vertagt, nun aber den Preissprung mit einer Enthaltung bewilligt.

Demnach wird ab Oktober das Ausheben eines Tiefgrabs bei der ersten Bestattung statt 370 Euro nun 480 Euro kosten. Im Falle einer zweiten Bestattung in derselben Grube werden nicht mehr 330 Euro, sondern 450 Euro berechnet. Auch bei der Grabstätte für Personen unter neun Jahren müssen die Oberwolfacher tiefer in die Tasche greifen: 210 Euro statt 180 Euro.

Heizmann sprach von gestiegenen Personalkosten sowie Mehraufwendungen für den Betrieb der Friedhofseinrichtungen. Auch habe die Urnen- gegenüber der Erdbestattung in den vergangenen sechs Jahren zugenommen. Für ein Tiefgrab benötigt Heizmann sieben Stunden Arbeitszeit. Auch die Vorbereitungen verlangten ihm mindestens einen Mitarbeiter, Bagger sowie ein Fahrzeug zum Abtransport der Erde ab.

Neben den Gräbern wurden auch die Urnenpreise (von 90 auf 115 Euro sowie von 30 auf 45 Euro) erhöht. Die Nutzung der Friedhofshalle wird nun ebenfalls teurer (45 Euro statt 35 Euro). Auch die Aussegnungshalle kostet nun 90 Euro und damit 30 Euro mehr.

Gerade in der Friedhofshalle habe der Stromverbrauch zugenommen. Wenn die Bestatter die Halle vor der Beisetzung im Winter vorbereiten, müssen die fünf Elektroheizkörper bereits um 6 Uhr hochgedreht werden, damit die Angehörigen bei der Zeremonie im Warmen sitzen.

Ratsmitglied Martin Welle (CDU) kritisierte den Preissprung: "Wenn ich es mit anderen Branchen vergleiche, ist es für mich zu knackig." Sein Gremiumskollege Roland Haas (FW) bedauerte, es sei unglücklich, dass so lange keine Gebührenerhöhung stattgefunden habe – die letzte liegt sechs Jahre zurück.

Michaela Rothfuß (FW) schlug indes vor: "Wir gehen die Erhöhung mit, wenn in den nächsten drei Jahren die Preise stabil bleiben." Das wurde dann vom Rat zur Bedingung für das "Ja" gemacht.