Noch immer eine Blumenpracht

Bäuerin Monika Rauber hatte in den Tagen zuvor nochmals eifrig Hand angelegt, um den Gästen die ganze Bandbreite an Gewürzpflanzen, Gemüsearten und erntereifen Früchten präsentieren zu können.

Es ist und war ein gutes Gartenjahr, das sich so langsam dem Ende zuneigt, dessen war man sich einig. Zwar ist das Kraut der Kartoffeln schon verdorrt, doch die anstehende Ernte verspricht bestens auszufallen. Schon abgeerntet sind die Erbsen. Die Stangenbohnen von der Sorte "Forelle" bereichern seit Wochen den Mittagstisch. Einige wird Monika Rauber ausreifen lassen, um sie im kommenden Jahr wieder stecken zu können, denn die Sorte hat sich bewährt

Neben den Auskünften, die die leidenschaftliche Gärtnerin den interessierten Besuchern gibt, ist sie selbst auch für Anregung dankbar. Da wird etwa auch auf die alte Sorte "Neckarkönigin" hingewiesen, die als zarte Bohne noch immer beliebt ist. So mancher unter den Gästen hat einen Zettel parat, um sich Tipps oder Sorten von Gemüsearten zu notieren.

Angesichts der Einzäunung mit Buchs ist natürlich auch der Buchsbaumzünsler als unaufhaltsamer Schädling ein Thema. Manche der Besucher haben die Gegenwehr bereits aufgegeben. Nicht so Monika Rauber! Davon zeugen einige große Büsche wie auch die zurückgeschnitten Reihen entlang des Wegkreuzes. Eine Duftfalle zeigt den Erfolg der Maßnahme. Mitunter recht kostspielige biologische Schutzspritzungen halfen bisher ebenfalls. Neben dem Absuchen der Sträucher nach Eiern und Raupen soll uch schon das Abspritzen mit kaltem Wasser – am besten mit einem Hochdruckreiniger – einen Erfolg gezeigt zu haben.

Namenstäfelchen

Besonders reichhaltig sind über den Garten die Gewürzpflanzen und Stauden verteilt. Sie sind alle mit Täfelchen bestückt. Ins Auge fällt mitten im Garten ein Prachtbusch von Anis-Ysop. Man kann die Blätter zum Würzen nehmen oder auch für Tees verwenden. Sie schmecken leicht nach Minze oder Anis. Die lila Blütenkerzen schmücken den Garten und bilden einen farblichen Kontrast zu den überwiegend gelben Herbstblumen und den hoch aufragenden Sonnenblumen. Angelockt werden ganz nebenbei auch die Bienen.

Beinwell

Thema ist auch der üppig gedeihende Beinwell, landläufig auch als Komfrei bekannt. Einige wundern sich, dass er nur noch selten in den Gärten zu sehen ist. Die Antwort ist schnell gefunden: Er diente oft als Schweinefutter - und wer hält heute noch Hausschweine? Im Gelbach nutzt man ihn als Heilpflanze und zum Ansetzen einer speziellen biologischen Jauche besonders für Tomaten. Und die sind im und um ein kleines Gewächshaus in mehreren Sorten in diesem Jahr wieder bestens gediehen – und die Stöcke sehen noch immer gesund aus. "Weil sie halt ein schützendes Dach haben", wissen jene zu berichten, die nach kurzer Erntephase schon alle Tomatenstöcke entsorgen mussten.

Die Reichhaltigkeit der Früchte und Ernte wird auch deutlich bei einem Blick in das Angebot an Würzmischungen, Marmeladen und Sirups, das man auf dem Bühlhof erstehen kann, um ein wenig vom Gesehenen, an Aroma Gekostetem und Erlebten mit nach Hause zu nehmen.

Ausfall der Kirschernte

Beim Blick über den Gartenzaun hinweg kann man auch ein kleines Feld mit Kürbissen erkennen. Apfelbäume am Feldrand verheißen ebenfalls eine gute Ernte. Sie haben erst geblüht, als die schlimmen Frostnächte vorüber waren. Die Kirschenernte ist allerdings komplett ausgefallen. Die alten Kirschbäume oberhalb des Hofes sind offensichtlich in diesem Sommer abgestorben. Waren Fröste und danach die große Trockenheit die Ursache?

Am Donnerstag war erneut das Fernsehteam im Gelbach zu Gast, um in einer dritten Folge das Gartenjahr zu dokumentieren. Im Vergleich mit zwei weiteren Gärten in anderen süddeutschen Regionen wird der Gelbacher Blütenparadies im kommenden Frühjahr im Rahmen der Gartensendung des SWR "Mein Garten, dein Garten" zu sehen sein.

Der Bauerngarten von Monika Rauber im Gelbach wird in diesem Jahr ein weiteres Mal am Mittwoch, 27. September, von 14 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet.