Hans-Dieter Schäfer (vorne, von links, Schwarzwaldverein Oberwolfach), Anne-Marie Jarry (LEV) und Lothar Krikowski vom (BUND Ettenheim) nahmen sich des Staudenknöterichs an. Foto: Haas

Aktionstag gegen Staudenknöterich stößt auf interessierte Tester. Chemie ist keine Lösung.

Oberwolfach - "Naturschutz mit Messer und Gabel" – unter diesem Motto hat der Aktionstag gegen den Staudenknöterich gestanden. Organisiert vom Landschaftserhaltungsverband (LEV) des Ortenaukreises brachten Silke Kluth vom Schwarzwaldverein Offenburg, Lothar Krikowski vom BUND Ettenheim und Gaby Schäfer vom Schwarzwaldverein Oberwolfach den 30 Teilnehmern das Basiswissen um den "Rippoldsauer Duwak" bei. Gemeinsam erwanderten sie dafür den Abschnitt der Wolf zwischen Kinzigmündung und dem Oberwolfacher Mitteltal.

Kluth packte die Gelegenheit beim Schopfe und bot den Wanderern junge Sprösslinge als Snack an. Das Urteil der Tester: schmackhaft. Am Themenpark angekommen verwöhnte die Expertin die Teilnehmer mit einem würzigen Relish und einer Knöterich-Karotten-Marmelade auf Brot. Auch Bürgermeister Jürgen Nowak überzeugte sich von den exotisch anmutenden Häppchen.

In Japan landet die junge Pflanze schon lange auf den Tellern

Im Bereich des Oberwolfacher Mitteltals traten Anne-Marie Jarry und Lothar Krikowski in Aktion. Sie informierten über problematische Neophyten im Allgemeinen und die verschiedenen Knöterich-Arten im Besonderen – vor allem die Möglichkeiten der Bekämpfung und des Eindämmens interessierten die Teilnehmer. Krikowski zeigte sich skeptisch gegenüber den von den Zuhörern angeregten chemischen Bekämpfungsmethoden – Handarbeit sei am sinnvollsten. Trotzdem müsse nach noch erfolgreichere Methoden geforscht werden. Der Ausbreitung der Knötericharten dürfe man nicht tatenlos und nicht resignierend zusehene. Informationen zum aktuellen Stand der Bekämpfungsmöglichkeiten können beim LEV und beim BUND eingeholt werden.

Als eine der Vernichtungs-möglichkeiten sah Krikowski die Idee von Kluth, den Knöterich zu essen. In Japan, wo er zwar heimisch sei, aber nicht wie bei uns zum Problem werde, würde man die jungen Sprosse übrigens schon immer verspeisen. Wer es einmal probieren möchte, kann mit einem würzigen Knöterich-Relish anfangen. Dafür vier Teile Knöterich, geschnitten, ein Teil Karotten geraspelt und ebenfalls ein Teil rote Zwiebeln, gewürfelt, vorbereiten. Die Zutaten in Pflanzenöl anschwitzen, nach Geschmack Sweet-Chilisauce hinzugeben, etwas einkochen lassen, mit Salz und Pfeffer würzen. Wer möchte kann mit Knoblauch und/oder Ingwer abschmecken. In sterile Schraubdeckelgläser füllen.