Freude über junge Neuzugänge: Rechnerin Tanja Burg (von links), die Jungjäger Fabian Armbruster, Johannes Schmider und Adrian Allgaier sowie der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft, Jürgen Armbruster. Foto: Haas

Freude über junge Neuzugänge / Jagdrecht-Novelle besprochen / Guter Meinungsaustausch

Die Schäden durch Wildschweine machen den Jägern zu schaffen. Auch das neue Jagdrecht ist bei der Versammlung am Donnerstagabend Thema gewesen.

Oberwolfach . Hoch erfreut über vier Jungjäger zeigten sich die Jagdgenossen in Oberwolfach.

In Bar wurde deshalb auch sogleich vom Vorsitzenden Jürgen Armbruster und von Kassenverwalterin Tanja Burg eine im Vorstand vorberatene und in der Versammlung beschlossene Unterstützung an Adrian Allgaier, Fabian Armbruster, Thomas Schrempp und Johannes Schmider ausbezahlt. Die jungen Jäger hätten ja neben dem persönlichen Engagement auch eine finanzielle Belastung für die Ausbildung bis zum Jagdschein auf sich genommen, so der Kommentar des Vorsitzenden.

Eingangs stellte Jürgen Armbruster bei der Versammlung im Hotel Restaurant "Hirschen" fest, dass nicht satzungsgemäß und termingerecht zur Zusammenkunft eingeladen wurde. Dies sei nicht jährlich notwendig, müsse aber zumindest einmal im Zeitrahmen von vier Jahren stattfinden.

Glücklich zeigte sich der Vorsitzende über den guten Besuch. Gekommen war auch Richard Müller, der für den Bereich Schwarzenbruch zuständig ist. Beiden Vorsitzenden wurde auf Antrag von Bürgermeister-Stellvertreterin Regina Sum eine einstimmig beschlossene Entlastung für ihre Verwaltungsarbeit zuteil.

Rechnerin Tanja Burg berichtete über Einnahmen in Höhe von 10 000 Euro, die im Wesentlichen an die Jagdgenossen weiterfließen. Der Beitrag für die Jungjäger könne gewährt werden, da die Jäger "relativ gut bei Kasse" seien.

Neues Jagdrecht

In seinem Rechenschaftsbericht verwies Jürgen Armbruster, der auch dem Vorstandsteam des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands Oberwolfach angehört, auf seine Präsenz bei Veranstaltungen und Beratungen und berichtete über das neue Jagdrecht und Jagdausübungsrecht. Die vorgetragenen Informationen zum komplexen Thema hatte sich der Vorsitzende bei einem Tagesseminar in Freiburg erworben.

Armbruster verwies besonders auf die Verpflichtung zur Hege mit der dahinter stehenden Feststellung: "Es gilt den Lebensraum der Wildtierarten zu erhalten und darüber hinaus möglichst auch die biologische Vielfalt zu verbessern". Die Bejagung von geschützten Tierarten sei auch im Ausnahmefall ausgeschlossen. Ausdrücklich schützenswert seien Luchs und Wildkatze, Rebhuhn, Kormoran und Wanderfalke sowie seit Neuem der Wolf.

Thema war auch die Schwarzwildkirrung. Jürgen Armbruster schlug vor, das Füttern von Wildschweinen für eine Zeitspanne von einigen Jahren probeweise und in Absprache durchzuführen, um sich so ein Bild vom Nutzen dieser Maßnahme machen zu können. Bezüglich der Beseitigung von Schäden sei er persönlich gerade dabei, die angerichteten Zerstörungen versuchsmäßig maschinell zu beseitigen.

Nicht unkritisch nahm Armbruster zu mehreren Passagen des Jagdrechts Stellung. Seiner Ansicht nach wären bei der Festlegung und Formulierung der Vorgaben die Theoretiker zu sehr am Werk gewesen. Angeregt wurde in der Aussprache, revierübergreifende Drückjagden durchzuführen. Dies könnte eine der Möglichkeiten sein, der Wildscheinplage mit den bekannten Schäden einigermaßen Einhalt zu gebieten. Die Problematik einer solchen Initiative wurde auch mit den anwesenden Jägern diskutiert.

Jedenfalls solle der personelle Aufwand nicht gescheut werden. Martin Bonath, der mehrere Anregungen und zusätzliche Informationen einbrachte, kam mit Armbruster zur einvernehmlichen Feststellung, dass zwischen Grundstücksbesitzern und Jägern ein gutes Klima des ständigen Meinungsaustausches herrscht.