Als profunder Kenner von Mineralien präsentierte sich Gregor Markl. Foto: Haas

Gregor Markl referiert für die "Kultur im MiMa" / Mitreißender und hochkarätiger Vortrag

Einen hochkarätigen Vortrag über Uranmineralien verfolgten vor Kurzem viele Interessierte im "MiMa". Zu einer Pause mussten die Zuhörer regelrecht überredet werden.

Oberwolfach. "Hochkarätig" war das passende Adjektiv für den Vortrag, den Gregor Markl, Professor an der Universität Tübingen, innerhalb der Veranstaltungsreihe "Kultur im MiMa" gehalten hat.

Hochkarätig war zuerst der Referent mit seinem profunden Sachwissen, genau wie die Thematik "Uranmineralien aus dem Schwarzwald". Gleiches galt für die lebendige Vortragsart, die mitreißenden Bilder, das einzigartige Ambiente des MiMa und nicht zuletzt die gespannt lauschenden und dicht gedrängt sitzenden Zuhörer mit vielfältigem Interesse an der Mineralogie des Schwarzwalds im Allgemeinen und der Region des oberen Kinzigtales im Besonderen.

Als Einstieg wählte der dem MiMa von Anfang an mehr als nur durch sein Studium und seinen Beruf als Hochschullehrer im Fachbereich Geowissenschaften an der Universität Tübingen verbundene Gregor Markl den ästhetischen Aspekt. Dies nicht ohne gleich zu Beginn den zahlreichen Fotografen und Forschern, die ihm vor- und zugearbeitet haben, mit namentlichem Zitieren seinen Dank und Respekt zu erweisen. Gleichwohl hätte Gregor Markl den Zugang über die Historie oder die wissenschaftliche sowie wirtschaftliche Bedeutung des Elements "Uran" wählen können. Aber zu solchen Ausflügen bot sich im Laufe des Abends noch genügend Gelegenheit.

Gleich zu Beginn galt es, über die Bedingungen zu räsonieren, die es in der vergleichsweise kurzen Phase der vergangenen 300 Millionen Jahre der über Milliarden von Jahren andauernden Entstehung der Erde ermöglichten, dass sich das Uran so vielfältig mineralisieren konnte. Wo überall dies im gesamten Schwarzwald bis hin zu den letzten 18 Millionen Jahren möglich wurde, konnten die Zuhörer auf reichlich Kartenmaterial nachverfolgen.

Über die bekannten Schwerpunkte in Menzenschwand, Wittichen und bei Baden-Baden oder Reichenbach bei Lahr hinaus, wo überall Uranmineralien gefunden oder nachgewiesen werden konnten, wurden auch eine Reihe weiterer Orte aufgeführt.

Neben den historischen und aktuellen atemberaubenden Aufnahmen aus stillgelegten Gruben von Mathias Zizelmann aus Alpirsbach rückte wie auch die Pracht verschiedener Mineralien sowohl in Form wie in Farbe in den Fokus.

Fachlich Hintergründiges hat Gregor Markl durch den intensiven Kontakt mit dem "Mineralienpapst" Kurt Walenta aus Stuttgart, dem Kern der Freunde des MiMas um Werner Günter kein Unbekannter, erforscht.

Geradezu überredet werden mussten die zahlreichen Zuhörer, zwischendurch eine kurz erholsame Pause einzulegen, so sehr waren sie mitgerissen von der lebendigen Vortragskunst und den faszinierenden Bildern. Auch als Gregor Markl schließlich nach gut zwei Stunden seinen ihn charakterisierenden Rucksack für die Heimfahrt schultern wollte, gab es noch Fragen zu Hauf. Ein jeder war sich bewusst: Wann bietet sich schon mal die Gelegenheit, mit einer solchen Koryphäe auf dem Sektor Mineralien und zugleich einem erfolgreichen Autor mehrerer begehrter Sachbücher ins Gespräch zu kommen?

Im Namen der Oberwolfacher Mineralienfreunde bedankte sich Vorstandsmitglied Jürgen Nowak für den lehrreichen und zugleich unterhaltsamen Vortrag. Er lud dazu ein, auch den weiteren Veranstaltungen im Rahmen von "Kultur im MiMa", deren Terminierung man frühzeitig bekannt machen werde, so regen Anteil zu nehmen.